Beginn einer neuen Zeitrechnung

Die vergangenen zwölf Monate werden in die Industriegeschichte als Wendezeit eingehen, von der an der Autoverkehr nie mehr so sein sollte, wie er bis dahin war. Auslöser ist die rasante Verbilligung der Batterien für E-Autos. Und die ist längst noch nicht am Ende.

Tacho eines Elektroautos: Mit der Verbilligung der Akkus wird die Reichweite kein großer Kostenfaktor mehr (Foto: ssarwas0 / pixabay)

Von Speicher- und Rechenchips in Computern kennt man das Moore’sche Gesetz: Demnach verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der winzigen Supergehirne innerhalb eines bestimmten Zeitraums, ohne dass die Kosten dafür spürbar steigen. Das heißt, die gleiche Leistung gibt es für immer weniger Geld. Dieser Mechanismus kommt, wenn auch nicht in dieser krassen Form, seit 2020 offenkundig auch bei den Batterien für Eletronautos in Gang.

Kostete eine Kilowattstunde Batterie-Power 2010 noch rund 1000 Euro, so sind es inzwischen rund 66 Euro, also nur noch ein Sechzehntel. Und das ist noch längst nicht das Ende der Abwärtsspirale. 50 Euro pro Kilowatt und weniger in den kommenden Jahren sind durchaus in Reichweite. Grund dafür ist der hohe Anteil der Herstellungskosten in Höhe von 80 Prozent. Denn hier stecken noch gewaltige Rationalisierungsmöglichkeiten, die von den künftigen Gigafactorys gehoben werden dürften, sei es von Tesla im brandenburgischen Grünheide, von CATL in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Erfurt oder von SVolt im Saarland.

Die Folge für die E-Mobilität ist klar: Batterien werden so billig, dass sie für die Hersteller und die Kunden keinen Grund mehr darstellen, bei der Leistung zu sparen. Damit steigt die Reichweite der strombetriebenen Autos. Und der praktische wie wirtschaftliche Vorteil der Fahrzeuge mit klimaschädlichem Benzin- oder Dieselmotor schwindet immer weiter.

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