Corona-Tröster Schokolade puscht Kakao-Absatz

Süßes hellt die Stimmung auf – das weiß schon jedes Kind. In Zeiten, in der Dauerlockdowns aufs Gemüt drücken, trösten sich Verbraucher vermehrt mit Schokolade. Hoch im Kurs stehen dabei Produkte, in denen fair gehandelter Kakao verarbeitet wurde.

Run auf den Seelentröster Trocknen von Kakaobohnen Foto: TransFair e.V./Luc Gnago

Das jedenfalls vermeldet die Kölner Nachhaltigkeitsorganisation Transfair. Ihr zufolge stieg in Deutschland der Verkauf von sozial und ökologisch korrekt gehandeltem Kakao vergangenes Jahr um zwölf Prozent auf 89 000 Tonnen. Der Marktanteil der Fairtrade-zertifizierten Bohnen erhöhte sich auf fast ein Fünftel.

Weit weniger gut ergeht es den Kakao-Produzenten in der Pandemie – trotz der höheren Umsätze. Im Gegenteil: Die Krise verstärkt noch einmal ihre Probleme. Bauern, Pflücker und die Arbeiter in den Verarbeitungsbetrieben kommen mitunter nicht zu ihren Arbeitsplätzen, weil die Regierungen die Mobilität einschränken. Die Einkommensverluste treffen die Familien umso härter, als Lebensmittel, Brennstoffe und Benzin teurer werden. Schulschließung erhöhten zudem die Gefahr vermehrter Kinderarbeit, fürchtet Transfair.

Um die Not zu lindern, hat Fairtrade mit mehreren Institutionen, darunter das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, einen Hilfsfond aufgelegt. In der Elfenbeinküste, dem Hauptanbauland von Kakao, haben bislang 157 Kooperativen daraus Notfallgelder in Höhe von insgesamt 344 000 Euro erhalten.

Ganz offensichtlich kommt Corona nicht nur fair gehandelter Schokolade zugute. Das Virus lässt die Bundesbürger in ganzer Breite gesundheitsbewusster einkaufen. So legte die Nachfrage nach Biowurst und Biofleisch im Jahr 2020 um acht Prozent zu. Insgesamt kauften die Deutschen vergangenes Jahr Bioprodukte im Wert von 14 Milliarden Euro – ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2019.

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