Das Aus für Motorräder mit Knallmotor ist nur noch eine Frage der Zeit

Kawasaki, einer der größten Motorradhersteller der Welt, lässt die Produktion von Verbrenner-Bikes langsam auslaufen. Ab 2035 will der japanische Motorrad-Gigant in Industrieländern keine fossilbetriebenen Brummer mehr anbieten.

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E-Motorrad von Kawasaki Abschied von Fossilmaschinen angekündigt (Video: Kawasaki)

Aber auch in den Ländern der Dritten Welt sollen Zweiräder mit Explosionsmotor nur noch angeboten werden, wenn der Umstieg auf E-Bikes nicht möglich ist. Das Enddatum liegt zwar in weiter Ferne. Dennoch signalisiert es einen Fortschritt. Denn wie viele große Hersteller bietet Kawasaki noch kein E-Motorrad aus der Serienproduktion an. Schon den kommenden vier Jahren will der Motorradbauer mindestens zehn neue E-Modelle vorstellen.

Wahrscheinlich werden nicht alle Modelle vollelektrisch sein. Ein Prototyp namens EV Endeaver basiert auf Hybridtechnik. Beide Antriebe lassen sich getrennt nutzen und per Kupplung zuschalten, so dass auch ein reiner E-Antrieb zeitweise möglich ist.

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Japaner treiben Standardisierung voran

Bislang sind auch die großen japanischen Namen als E-Motorrad-Hersteller nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Doch ist es ihnen immerhin gelungen, sich auf eine Standardisierung der Akku-Formate zu verständigen. Im Frühjahr gaben Honda, Yamaha, Suzuki und Kawasaki eine entsprechende Einigung bekannt. Mehr noch: Die Japaner sehen in der Abmachung nur den ersten Schritt und peilen eine weltweite Vereinheitlichung an. Die vier Motorradriesen arbeiteten seit 2019 an der Normierung.

Voller Akku in Sekunden

Hintergrund ist der Gedanke, die Reichweitenangst der Nutzer nicht nur durch kurze Ladezeiten zu beseitigen. Auch der schnelle und unkomplizierte Batteriewechsel soll längere Fahrten ermöglichen. Das Tauschbatterien-Konzept bietet viele Vorteile. Statt lange auf das Ende der Ladung zu warten, könnten die E-Motorradfahrer ihren leeren Akku sekundenschnell gegen einen vollgeladenen austauschen. Die Nutzer wären dann auch nicht auf eine eigene Ladesäule angewiesen. Und Bewohner von Mehrparteienhäusern ohne Garage mit Ladesäule müssten nicht verzweifelt nach öffentlichen Lademöglichkeiten suchen. Inzwischen gibt es – zum Beispiel in Israel oder China – Unternehmen, die dabei sind, diese Idee auch für E-Autos zu entwickeln oder umzusetzen.

Vor allem für E-Motorräder bietet sich das Konzept wegen der geringen Gewichte der Akkus an. In Japan läuft seit dem vergangenen Herbst auf dem Gelände der Universität Osaka das Projekt e-Yan-Osaka, in dessen Rahmen Studenten und Mitarbeiter der Hochschule die Batterien für E-Motorräder wechseln können.

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