Die Deutsche Bahn macht auf sauber

Vier Jahre sind es noch hin: 2024 will das Verkehrsunternehmen erstmals im Raum Tübingen einen Wasserstoffzug im Probebetrieb einsetzen. Bewährt sich die Technik, soll sie Hunderte klimaschädliche Dieselloks ersetzen. Lieferant ist Siemens.

Modell des neuen Regionalzugs Mireo Smart von Siemens
Modell des Mireo Smart von Siemens Von 2024 an auch mit Strom aus einer Brennstoffzelle Grafik: Siemens

600 Kilometer Reichweite, 160 Kilometer in der Stunde Spitzengeschwindigkeit, jährliche CO2-Einsparung von 330 Tonnen – das sind wesentliche Eckdaten des Wasserstoffzugs, den die Deutschen Bahn in vier Jahren auf der Strecke zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim testen will. Bis 2050 streben die Bahnmanager an, sämtliche rund 1300 Dieseltriebfahrzeuge auszutauschen, die heute noch überall in der Republik Fahrgäste und Güter befördern. Der Wechsel auf den sauberen Energieträger ist Teil des Programms, bis 2050 klimaneutral zu werden. Der Wasserstoff soll ausschließlich mit Ökostrom produziert werden. Auch der Bau einer Wasserstoff-Tankstelle gehört zu dem Projekt.

Vor Aufnahme des regulären Betriebs haben die Siemens-Ingenieure aber noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten. Die Münchner bauen ihren brandneuen Regionalzug Mireo Smart in Modulbauweise, angepasst an die Wünsche des jeweiligen Bahnkunden, wozu auch unterschiedliche Antriebskonzepte gehören. Der französische Konkurrent Alstom erprobt bereits auf unterschiedlichen Strecken Wasserstoffzüge -etwa bei Cuxhaven. Michael Peter, Chef von Siemens Mobility, sieht die Münchner dennoch in einer guten Position: „Wir sehen in Europa ein Marktpotenzial von 10 000 bis 15 000 Triebzügen, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden.“

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