Echter Fortschritt oder Greenwashing?

Die nordrhein-westfälische Landesregierung setzt auf Wasserstoff als Energieträger Nummer Eins, um die versprochene Klimaneutralität zu erreichen. Ist es mehr als ein Hype? Kritiker sind skeptisch.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und sein Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart planen groß beim Aufbau einer „zukunftsweisenden“ Wasserstoffwirtschaft in ihrem industriereichen Bundesland: Schon in fünf Jahren sollen die ersten Großanlagen zur Aufspaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff den Betrieb aufnehmen, gut 100 Kilometer eines Pipeline-Netzes aufgebaut und 400 Lkws mit Brennstoffzellen an Rhein und Ruhr unterwegs sein. Die Umgestaltung der Energielandschaft weg von der Kohle, hin zum grünen Wasserstoff soll überdies 130 000 neue Arbeitsplätze bringen. Auch erste wasserstoffangetriebene Binnenschiffe verspricht das Duo.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet stellt mit Unternehmern seine Wasserstoff-Strategie vor
Ministerpräsident Laschet (M.), Unternehmer Strategie mit vielen Fragezeichen Foto: Land NRW/Ralph Sondermann

Nicht alle begeistern die Pläne. Die Grünen favorisieren den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne, wo sie große Reserven sehen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) spricht von einem „Hype“. Und Reiner Priggen vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW bemängelt, es seien zu viel Importe von Wasserstoff vorgesehen. „Das birgt die Gefahr, dass die Export-Länder ihre eigene Energiewende vernachlässigen und mit Kohle, Öl und Gas weiter den Klimawandel anfachen.“ Mehr: WDR

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