Die neu errungene Weltmarktführerschaft bei Elektroautos reicht BYD offenbar nicht aus. Ziel scheint es, den US-Rivalen Tesla endgültig abzuhängen. Das zeigen die Expansionspläne des chinesischen Konzerns.
Vor einem Jahr war es so weit. Da verkaufte BYD erstmals mehr reine Elektroautos als der US-Rivale Tesla, der sich bis dahin rühmen konnte, als Pionier den Markt für batteriebetriebene Fahrzeuge nicht nur aufgerollt sondern auch jahrelang dominiert zu haben. Doch offenbar will der chinesische Angreifer es nicht dabei belassen, nur Weltmarktführer zu sein. Vielmehr scheint der neue Primus alles daran zu setzen, seinen Vorsprung massiv auszubauen. So hat BYD nach Angaben seines Topmanagers He Zhiqi die Produktionskapazitäten für Elektroautos von August bis Oktober monatlich um fast 200 000 Fahrzeuge erhöht. Dadurch addierten sich die zusätzlich geschaffenen Kapazitäten für den Bau von Elektroautos im Laufe eines Jahres auf fast 2,4 Millionen Fahrzeuge. Das gewaltige Plus an Produktionsmöglichkeiten übertrifft deutlich die tatsächlichen Auslieferungen, die Tesla 2024 schaffen würde, wenn das Unternehmen jedes Quartal dieses Jahres so viel Fahrzeuge absetzen würde, wie dies in den Monaten Juli bis September gelang, insgesamt knapp 1,9 Millionen Einheiten. Einen größeren Angriff auf Tesla hätten die Chinesen kaum starten können.
BYD mit beispiellosem Wachstum
Das Ausmaß der Expansion von BYD zeigt sich auch in der Zahl der Beschäftigten. Durch den Bau der zusätzlichen Fabriken stellte das Unternehmen 200 000 neue Mitarbeiter ein. Das waren so viel, wie bei Tesla insgesamt auf der Gehaltsliste stehen. Für den Konzern sei dies, so BYD-Manager He Zhiqi, ein in der Branche beispielloses Wachstum.
Plus ein Drittel mehr für Forschung und Entwicklung
Dabei scheint es nicht zu bleiben. So hat BYD, unter anderem getrieben von den EU-Strafzöllen, den Bau weiterer neue Fabriken geplant, etwa in Ungarn, aber auch in Brasilien. Tesla und erst recht die zögerlichen deutschen Elektroautobauer im Volkswagenkonzern sowie Mercedes und BMW müssen jedoch nicht nur die schiere Produktionsmacht der Chinesen fürchten. Denn neben den Fertigungskapazitäten stockt BYD massiv die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf – um mehr als ein Drittel binnen eines Jahres, um die Fahrzeuge auch technisch vor die Modelle der Konkurrenten zu schieben.
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