Elektroautos: Chinesische Hersteller vor Übernahme überzähliger Werke von VW in Deutschland?

Chinesische Hersteller erwägen angeblich die Übernahme überzähliger Werke von VW in Deutschland, um hierzulande Elektroautos zu produzieren und dadurch die umstrittenen EU-Strafzölle zu umgehen.

Elektroauto Leap: Chinesischer Hersteller zählt zu den Unternehmen, die überzählige Werke von VW in Deutschland übernehmen könnten (Foto: Leapmotor)
Elektroauto Leap: Chinesischer Hersteller zählt zu den Unternehmen, die überzählige Werke von VW in Deutschland übernehmen könnten (Foto: Leapmotor)

Die Werke von Volkswagen, die als überzählig gelten, sind bekannt. Es handelt sich um die Standorte Dresden und Osnabrück. Doch Hoffnung zeichnet sich ab für die dortigen Arbeitnehmer. Denn wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, interessieren sich chinesische Konzerne für die Übernahme der Fabriken in Sachsen und Niedersachsen, um dort Elektroautos zu produzieren. Zu den möglichen Arbeitsplatzrettern aus dem Reich der Mitte zählen dem Bericht zufolge der frischgebackene Weltmarktführer BYD, Leapmotor und Chery Auto.

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Gewerkschaft will Arbeitsplatzgarantien für VW-Werke

Der Grund für die mögliche Übernahme liegt auf der Hand. Durch die Produktion hier zu Lande könnten die Unternehmen die hohe EU-Zölle auf Elektroautos aus China umgehen. Zu diesem Zweck will BYD bereits beispielsweise eine Fertigung in Ungarn hochziehen. Wollten die Chinesen bei VW zum Zuge kommen, müssten sie sich unter anderem mit der IG Metall auseinandersetzen, die auf Arbeitsplatzgarantieren bestünden. VW selbst will sich dazu offiziell nicht äußern.

Parallel klagen BYD, aber auch BWMW und Tesla gegen Zölle

Parallel zu ihren Bemühungen, in der EU zu produzieren und so die umstrittenen Strafzölle zu umgehen, geht BYD zusammen mit den chinesischen Mittbewerbern Saic und Geely deswegen auch juristisch gegen Brüssel vor. Die Klage gegen die EU-Kommission gewinnt an Brisanz, weil sich ihr auch BMW und der langjährige E-Autoweltmarktführer Tesla aus den USA angeschlossen haben, die ebenfalls im Reich der Mitte produzieren. Die von der EU verhängten Strafzahlungen haben es in sich: Saic muss 35,5 Prozent zusätzlich zu den vorherigen zehn Prozent Zoll zahlen, Geely 18,8 Prozent, BYD 17 Prozent und BMW zusätzliche 20,7 Prozent auf in China hergestellte Elektroautos zahlen. Nach Meinung des Münchner Autobauers „schaden“ die Zölle „dem Geschäftsmodell global tätiger Unternehmen“. Deshalb sei es „wichtig“, mit China zu verhandeln und „einen Handelskonflikt zu vermeiden, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt“.

Mehr: Business Insider

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