Kraft tanken am Kamener Kreuz

Es wird Europas größte Schnellladestation: 52 Elektroautos sollen gleichzeitig Strom tanken können. Gebaut wird die Giga-E-Tankstelle vom baden-württembergischen Energieriesen EnBW am Kamener Kreuz in NRW.

Vor dem Ausbau zum Superladespot: Gegenwärtige Elektrotankstelle von EnBW am Kamener Kreuz (Foto: EnBW)

Das Kamener Kreuz ist deutsche Autobahngeschichte. Die kleeblattförmige kreuzungsfreie Querung zweier mehrspuriger Schnellstraßen ist das zweitälteste Bauwerk dieser Art hier zu Lande nach dem gleichen Gebilde im sächsischen Schkeuditz. Der Verkehrsknotenpunkt am Rande des Ruhrgebiets verbindet die ersten beiden deutschen Autobahnen, die A1 und die A2. Von hier aus geht es, gefühlt, in alle Himmelsrichtungen. Nun schreibt das sechsspurige Asphaltwerk ein zweites Mal Geschichte.

In fünf Minuten auf 100

Im vierten Quartal dieses Jahres will der baden-württembergische Energiekonzern EnBW auf der Shopping- und Tankmeile am Rande des Kamener Kreuzes die bis dahin größte Schnellladestation Europas eröffnen. An ihr sollen 52 Elektroautos gleichzeitig ihre Batterien aufladen und innerhalb von fünf Minuten Strom für 100 Kilometer tanken können. Möglich ist dies durch die Leistung von 300 Kilowatt, über die jede Ladestation verfügt. Das ist die Power, die 150 bis 200 Bügeleisen aus dem Netz ziehen würden, wenn sie gleichzeitig über Hemd oder Hose gleiten würden. Mit den 52 Schnellladepunkten stellt EnBW den holländischen Wettbewerber Fastned in den Schatten, der unlängst am Hildener Kreuz bei Düsseldorf zwischen der A3 und der A46 die bis dahin größte Schnelladestation Deuschlands mit insgesamt 28 Stromzapfstellen eröffnete.

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Auf dem Weg zur Marktführerschaft

EnBW ist der Stromkonzern in Deutschland, der am meisten von der Atomkraft abhängig war. Unter dem grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ist das landeseigene Unternehmen seit fast zehn Jahren auf Ökokurs und auf dem Weg zur Marktführerschaft in Deutschland bei den Ladestationen. So plant EnBW, bis 2025 rund 2500 Schnellladestandorte zu betreiben. Das seien mehr Standorte, als Deutschlands führende Mineralölunternehmen jeweils Tankstellen betrieben, rechnet das Unternehmen vor. Seit Anfang 2020 haben die Deutsch-Südwestler nach eigenen Angaben 13 große Schnellladeparks und mehr als 350 Schnellladestandorte in Deutschlands Städten und Vorstädten errichtet. Weitere 50 Großstandorte befänden sich im Bau und weitere 300 bis 400 kleinere Schnellladestandorte seien geplant.

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