Absahnen und Klima vernachlässigen

Die hohen Energiepreise bescheren den Gas- und Öl-Konzernen gigantische Gewinne. Doch statt mehr in erneuerbare Energien zu investieren, stecken die meisten das Geld in fossile Quellen. Aber es gibt eine Ausnahme.

Milliardenscheffler Saudi Aramco: 40 Milliarden Dollar Profit in einem Quartal (Foto: Aramco)

Fast 40 Milliarden Dollar Profit strich Saudi Aramco ein – nicht in zwei oder drei Jahren, nein, allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Nicht ganz so exzessiv wie Saudi Arabiens Öl- und Gasgigant, aber ebenfalls satt sahnen die fünf größten westlichen Öl- und Gasunternehmen gerade ab und haben trotz Milliarden-Abschreibungen auf ihr Russlandgeschäft im ersten Quartal zusammen 30 Milliarden Dollar Gewinn gemeldet. Die aktuelle Krise auf den Energiemärkten, befeuert vom Ukraine-Krieg, füllt die Kassen der Konzerne wie noch nie. Saudi Aramco hat dadurch gerade den US-Handy-Hersteller Apple als teuerstes Unernehmen der Welt abgelöst. Doch das schöne Geld fließt bei fast allen überall hin – nur nicht in den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Geld fließt in Klimakiller und hilft Aktionären

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Shell etwa steckt nur 168 Millionen Dollar von Investitionen in Gesamthöhe von 3,9 Milliarden in den Bereich Erneuerbare und Energielösungen, der größte Teil geht in den in den Ausbau des Gasgeschäfts. BP gibt lächerliche 219 Millionen von insgesamt 2,9 Milliarden Dollar für Investitionen in „Low Carbon Energy“ aus, also Energien mit geringem fossilen Anteil. Zuglleich werfen die Konzerne mit Milliarden um sich, um eigene Aktien zurückzukaufen – mit der Folge, dass der Aktienkurs steigt und die Aktionäre reicher werden.

Total hält Versprechen

Ein Lichtblick ist der französische Total-Konzern. Der Pariser Öl- und Gasmulti hielt sein Versprechen und investiertet 899 Millionen Dollar in erneuerbare Energien, immerhin fast 31 Prozent in den ersten drei Monaten dieses Jahrests im ersten Quartal. Gleichwohl werfen Umweltschützer Total Greenwashing und miesen Umgang mit Mitarbeitern vor.

Mehr: Handelsblatt

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