Milliarden für deutsche Wasserstoff-Projekte

Zur Förderung von 62 deutschen Wasserstoffprojekten stellen Bund und Länder insgesamt 8 Milliarden Euro zur Verfügung. Ausgebaut werden sollen damit Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und die dazugehörige Infrastruktur.

Wasserstoff Wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele (Bild: akitada31/Pixaby)

Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium haben 62 deutsche Wasserstoffgroßprojekte ausgewählt, die mit insgesamt 8 Milliarden Euro aus Bundes- und Landesmitteln gefördert werden sollen. Zusätzlich sollen mehr als 20 Milliarden von privaten Investoren kommen. Gefördert werden damit Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und die dazugehörige Wasserstoffinfrastruktur. Die Fördermittel sind Bestandteil der Nationalen Wasserstoffstrategie zur Umsetzung der Energiewende, damit Deutschland die Ziele zum Klimaschutz erreicht. 

1700 Kilometer Leitungsnetz für grünen Wasserstoff

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Im Bereich des Bundeswirtschaftsministeriums wurden 50 Projekte ausgewählt. Gefördert werden Anlagen zur Erzeugung grünen Wasserstoffs mit einer Leistung von gut 2 Gigawatt. Dass entspricht 40 Prozent des in der Nationalen Wasserstoffstrategie gesetzten Ziels von 5 Gigawatt bis 2030. Parallel dazu soll eine Wasserstoff-Infrastruktur entstehen, darunter ein Leitungsnetz mit einer Länge von rund 1700 km. Ein Schwerpunkt der ausgewählten Projekte liegt auf der CO2-intensiven Stahlindustrie, bei der besonders viele Emissionen eingespart werden können. 

Das Bundesverkehrsministerium fördert im Mobilitätssektor zwölf Vorhaben. Diese betreffen die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen-Systemen und -Fahrzeugen – für Pkw ebenso wie für Lkw und kommunale Fahrzeuge etwa der Feuerwehr. Außerdem soll der Aufbau einer bundesweiten und grenzüberschreitend vernetzten Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur gefördert werden.

Grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie

Zu den Projekten auf der Shortlist gehört zum Beispiel das Wasserstoffprojekt “Hamburg Green Hydrogen Hub” von Shell, Mitsubishi Heavy Industries (MHI), Vattenfall sowie der kommunalen Wärme Hamburg. Mit dem Hub soll Wasserstoff aus Wind– und Solarenergie am Kraftwerksstandort Hamburg-Moorburg erzeugt und im Umfeld genutzt werden.

Nachhaltig hergestellter Zement und Grundstoffe für die Chemieindustrie

Ebenfalls auf der Shortlist stehen drei Wasserstoff-Projekte in Schleswig-Holstein, die zur Dekarbonisierung von Unternehmen der Petrochemie und der Zementindustrie beitragen sollen. Die Idee ist, großtechnisch grünen Wasserstoff zu produzieren und mit Kohlendioxid zu synthetischen Grundstoffen umzuwandeln. Neben nachhaltig hergestelltem Zement könnten so Öko-Treibstoffe, -Chemiakalien und -Methanol produziert werden. In Betrieb gehen sollen die Projekte zwischen 2025 und für 2027. 

Bei einem weiteren Projekt soll mit Strom aus Offshore-Windkraftanlagen bis zu 1 Million Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden. Über Helgoland als zentraler Knotenpunkt wird der Wasserstoff anschließend über eine zentrale Sammelpipeline an Land transportiert. Kooperationspartner sind dabei der Energieerzeuger RWE und Vattenfall, Shell, Gasunie, Siemens, Parkwind und MHI Vestas.

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