Schneller klimaneutral mit Kraft-Wärme-Kopplung

Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland Nordrhein-Westfalen hat beste Chancen, schneller klimaneutral zu werden, wenn es mehr Kraftwerke sowohl für die Stromproduktion als auch zum Heizen nutzt.

Heizkraftwerk Berlin-Mitte: Strom und Wärme für das Regierungsviertel (Foto: Georg Slickers)

Die Technik ist schon länger bekannt: Man nehme einen Teil des heißen Wasserdampfes, der in einem Kraftwerk für die Stromerzeugung genutzt beziehungsweise in die Luft geblasen wird, leite diesen in Siedlungen und heize damit Wohnungen. Kraft-Wärme-Kopplung, kurz: KWK, heißt diese doppelte Nutzung eines Kraftwerks, bei der die verwendete Energie zu 85 Prozent und mehr genutzt wird, fast 50 Prozent bis drei mal so viel in reinen Kraftwerken. Würde die KWK im bevölkerungsreichsten Bundesland, in Nordhein-Westfalen, intensiver genutzt, könnten damit bis 2050 rund 25 Prozent der erforderlichen Wärme für Heizung und Warmwasser als Fern- und Nahwärme erzeugt werden – gegenüber elf Prozent heute.

Plus Sanierung und grüne Energie

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Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Wuppertal Instituts, des dänischen Ingenieurbüros Ramboll und des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung im Auftrag des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, einer Behörde des NRW-Wirtschafts- und -Energieministeriums. Das große Potenzial ist von Bedeutung, weil auf diesem Weg das Heizen weniger Energie benötigt. Und wird dafür auch noch grüne Energie benutzt und gleichzeitig die energetische Sanierung der Häuser forciert, kann NRW noch schneller klimaneutral werden.

Umschalten von Kohle und Erdgas auf Wasserstoff

“Damit diese Transformation realisierbar ist, müssen jedoch alle Register gezogen werden, um Effizienzpotenziale zu steigern, erneuerbare Wärmepotenziale zu erschließen und den Fuel-Switch von Kohle und Erdgas auf Wasserstoff für KWK-Anlagen umzusetzen”, so Projektleiter Dietmar Schüwer vom Wuppertal Institut. “Dies kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingen und bedarf noch entsprechender flankierender energiepolitischer Maßnahmen auf nationaler, Bundesländer- und kommunaler Ebene.”

Mehr: Wuppertal Institut

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