Energiekrise treibt Subventionen für Kohle, Gas und Öl in die Höhe

Im vergangenen Jahr nahmen die Subventionen der G20-Staaten für fossile Energien um fast 30 Prozent zu. Trotz gewisser Fortschritte drohen die Länder sich von ihren Klimazielen weiter zu entfernen.

Kohlekraftwerk Subventionen für Fossile fast um ein Drittel gestiegen (Foto: www.ceus-design.de)
Kohlekraftwerk Subventionen für Fossile fast um ein Drittel gestiegen (Foto: www.ceus-design.de)

Im vergangenen Jahr stiegen die Subventionen für die Fossilen auf rund 190 Milliarden US-Dollar. Auch in diesem Jahr dürften die Subventionen noch einmal zulegen, so eine der Kernaussagen im gestern erschienen Klimabericht von Climate Transparency. Das Netzwerk besteht aus 16 Denkfabriken und Initiativen aus 14 G20-Staaten.

Ohne Einsicht Hilfen für Fossile (Quelle: OECD-IEA Fossil Fuel Support Datasbase,2022)

Die gute Nachricht: Trotz der massiven Fossil-Unterstützung sind die Erneuerbaren auf dem Vormarsch. Der Zuwachs ist allerdings je nach Staat sehr unterschiedlich. Im Schnitt ist er immer noch zu gering. Über alle G20-Länder verteilt betrug der Anteil der Erneuerbaren am Energiemix 10,5 Prozent. Vier Jahre zuvor betrug er 9,1 Prozent. Starke Zuwächse sehen anders aus. Am meisten legten die Erneuerbaren in diesem Zeitraum in Indonesien mit 7,8 Prozent zu. Deutschland belegt mit drei Prozent eine mittlere Position. Am schwächsten war der Zuwachs in Saudi-Arabien.

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Energiemix in den G20-Ländern Zuwachs der Erneuerbaren seit 2017 (Quelle: Enerdata,2022; Climate Transparency)

CO2-Werte steigen weiter an

Die Zuwächse reichen bei Weitem nicht, um die Pariser Klimaziele von 2015 zu erreichen. Damals hatte sich die Staatengemeinschaft auf 1,5 Grad bis 2 Grad Temperaturanstieg bis zum Jahr 2030 im Vergleich zur vorindustriellen Zeit geeinigt. Zwar waren die CO2-Werte im Corona-Jahr 2020 um 4,9 Prozent gesunken. Im Folgejahr legten sie jedoch um 5,9 Prozent zu. Um die Klimaziele einhalten zu können, müssten die CO2-Werte jedoch bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Der Verweis auf andere Länder, die nicht mitziehen, greift nur bedingt: Die G20-Länder sind für 75 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Tröstlich: Deutschland schneidet bei der Verminderung des Treibhaus-Ausstoßes pro Kopf vergleichsweise gut ab. Zwischen 2015 und 2019 gingen die Emissionen um 11,9 Prozent zurück. Absolut gesehen liegt Deutschland mit 9,6 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Kopf aber immer noch über dem Durchschnitt der G20-Staaten von 7,5 Tonnen CO2-Äquivalenten.

Deutschland Besser, aber nicht gut (Quelle: Enerdata; Climate Transparency)

Gute Noten erhält Deutschland bei der Bewertung der Energieintensität der Wirtschaft, also des Nutzungsgrades der eingesetzten Energie. Vergleicht man, wieviel Energie hierzulande pro Einheit im Bruttoinlandsprodukt verbraucht wird, liegt Deutschland mit nur 2.5 Energie-Einheiten deutlich besser als der G20-Schnitt mit 4,3 Einheiten. Vor allem: Deutschland hat den Energieverbrauch pro Einheit im Bruttosozialprodukt in den vergangen fünf Jahren um 11,5 Prozent vermindert. Die G20-Länder als Ganzes sparten nur 6,3 Prozent ein.

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