Erderwärmung durch Klimawandel: Erste Wintersportregion in den Alpen macht Schluss mit Skifahr’n

Erstmals haben Bewohner einer Alpendgemeinde entschieden, Schluss mit dem Skifahr’n zu machen: in Seyne-Les-Alpes in Frankreich. Die Erderwärmung mindert den Schnee und erhöht die Kosten. Bang um die Zukunft ist es den Dörflern deswegen aber nicht.

Skigebiet Le Grand Puy im französischen Alpendorf Seyne-Les-Alpes: Schluss mit Skifahr'n, weil der Schnee wegen der Erderwärmung durch den Klimawandel ausbleibt (Foto: BFM DICI)
Skigebiet Le Grand Puy im französischen Alpendorf Seyne-Les-Alpes: Schluss mit Skifahr’n, weil der Schnee wegen der Erderwärmung durch den Klimawandel ausbleibt (Foto: BFM DICI)

Die Volksabstimmung fiel eindeutig aus. 71 Prozent der Wahlberechtigten der 1300 Einwohner von Seyne-Les-Alpes in den französischen Alpen stimmten dafür, im angrenzenden Wintersportgebiet Le Grand Puy Schluss zu machen mit dem Skifahr’n. So heißt ins Hochdeutsche übertragen der Sport auf den zwei Bretterln im Schnee, den die Austro-Rocklegende Wolfgang Ambros, 72, in der gleichnamigen inoffiziellen österreichischen Nationalhymne „Schifoan“ verspöttelt. Für den Aufsehen erregenden Beschluss ist die Erderwärmung durch den Klimawandel verantwortlich, die den Dörflern das Geschäft mit dem Schnee vermasselt. Rund 350 000 Euro gaben sie zuletzt jährlich für die Skistation und das Beschneien aus, weil auf den 24 Kilometern an Pisten auf 1370 bis 1800 Meter Höhe immer weniger Schnee fällt. Zugleich gingen die Einnahmen um 60 Prozent zurück.

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Alternativen zum Skifahr’n

Vom 1. November werden deshalb die Liftanlagen von Le Grand Puy abgebaut und verkauft.  Anstelle der Abfahrten im Schnee will die Gemeinde künftig umweltfreundliche Sport- und Naturaktivitäten anbieten. An dem Referendum haben sich knapp 58 Prozent der Bewohner beteiligt.

Keine Sorgen vor Einnahmeausfällen

Um einen Einbruch des Tourismus sorgt sich Bürgermeister Laurent Pascal wegen des Wegfalls des Skigeschäfts nicht. Bei den Besuchern der Skipisten handele es sich vor allem um Leute aus der näheren Umgebung oder mit einem Zweitwohnsitz in der Region. Diese würden weiter nach Seyne-Les-Alpes kommen, wenn es andere Aktivitäten gebe.

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