Jetzt kommt das Steak aus dem 3-D-Drucker

Fleischlose Würstchen und Geschnetzeltes aus Soja finden sich schon länger in den Tiefkühlregalen von Supermärkte. Jetzt läutet das israelische Startup Redefine Meat eine neue Ära ein: Filets, Buletten und Ribeyesteaks – serviert frisch gedruckt aus der Restaurantküche.

Teller mit Fleischersatz aus dem 3-D-Drucker
Täuschend ähnlich Schmeckt und sieht aus wie echtes Fleisch, sagen Tester, schont aber das Klima
Foto: Redefine Meat

Bei einer kürzlichen Blindverkostung an einem mobilen Imbiss in Tel Aviv konnten sich mehr als 90 Prozent der Testesser für den pflanzlichen Fleischersatz aus der Maschine geschmacklich begeistern. Für Firmenchef Eshchar Ben-Shitrit eine Bestätigung seines Ziels, Gourmets rund um den Globus eine ebenbürtige Alternative zu echtem Fleisch zu bieten, ohne das Tiere leiden müssen und das Klima in die Knie geht. “Wir wollen Fleisch neu definieren.”

Selbst hartgesottene Fleischfans schmecken keinen Unterschied

Tatsächlich sind die gedruckten Steaks auch farblich, von der Maserung und dem Geruch von solchen von echten Rindern schwierig zu unterscheiden – wenn überhaupt. Selbst hartgesottenen Fleischfans sollen, so berichtet Vegetarier Ben-Schitrit, sie nicht vom Original unterscheiden können.

Jetzt will der Innovator mit seiner Erfindung Europas Köche begeistern, wenn die denn nach Corona wieder für Gäste Leckeres zubereiten dürfen. 24 Millionen Euro sammelte er jüngst von Investoren ein, um seine Geräte in Serie produzieren zu können. Ihr Leistungsfähigkeit klingt beinahe unglaublich: Bis zu 100 Kilogramm Fleischimitat sollen sie je Stunde Schicht für Schicht heranwachsen lassen können – ganz unterschiedliche, präzise portionierte Stücke und Sorten (siehe Video unten).

Unser Fleischkonsum heizt die Erde auf

Wie die Zutaten aus den Druckerdüsen – Fette, Aromen, Farbstoffe etwa – genau komponiert sind, ist eben Betriebsgeheimnis wie die Technik der Apparatur. Sicher ist hingegen, dass der ausufernde Fleischkonsum weltweit ganz entscheidend mitverantwortlich ist für den ungebremsten Temperaturanstieg auf dem Planeten. 30 Prozent der menschenverursachten Treibhausgase gingen aufs Konto des ungezügelten Verzehrs von Steaks, Würsten und Hühnerbrüsten, berichten britische Forscher.

Diesem Wahn will Ben-Schitrit mit seinen veganen Steaks entgegen wirken. Ihr Umwelt-Fußabdruck sei um 95 Prozent niedriger, versichert er.

Das Billig-Prinzip schadet allen

Dass die Menschheit dringend weg muss von der Massentierhaltung, ist für den langjährigen Co-Vorsitzenden des Club of Rome, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, keine Frage. In einem aktuellen Aufsatz urteilt er über die gegenwärtige Art der Fleischproduktion: “Für die meisten Landwirte ist das „Billig-Prinzip“ eine Katastrophe. Gleiches gilt für die Tiere, die Verbraucher und die Natur.”

Mehr: RND cleanthinking

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Raffinierte Technik So entsteht ein Steak im Drucker Quelle: You Tube

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