Mit Mooren Wohnungen heizen und Klima retten

Die konsequente Nutzung landwirtschaftlich bestellter Feuchtgebiete zur Produktion von Biogas würde jährlich so viel CO2 einsparen wie 1,7 Millionen Dieselautos in die Luft blasen. 

Drei Prozent der Landfläche sind Moore, sie binden ebenso viel CO2 wie alle Wälder der Erde.
Drei Prozent der Landfläche sind Moore, sie binden ebenso viel CO2 wie alle Wälder der Erde (Peter Freitag/Pixelio)

In Deutschland werden heute über 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen künstlich entwässert und bäuerlich genutzt. Die Trockenlegung von Mooren lässt den Torf im Boden oxydieren, wobei Methan mit einer 24-mal größeren Treibhauswirkung als CO2 entsteht. Von den etwa 1,8 Millionen Hektar Moorflächen wären 215 000 Hektar durchaus für die Biogasproduktion geeignet. Auf diesen Flächen wachsen Schilfe und Feuchtgräser besonders gut, die sich in Biogasanlagen vergären ließen. Jährlich könnten so 2 200 Gigawattstunden Energie erzeugt werden – genug, um rund 157 000 durchschnittliche Haushalte mit Wärme oder mehr als 223 000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Dies ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes des Weimarer Instituts für Biogas und der Greifswalder Umweltvereinigung Duene e.V. im Auftrag von Greenpeace Energy. Die Forscher empfehlen den Rückbau von Agrarflächen auf entwässerten Mooren. Frank Scholwin, der die Studie leitete, meint dazu: „Zwar nehmen Moore nur rund drei Prozent der globalen Landfläche ein, doch haben sie doppelt so viel CO2 gespeichert wie alle Wälder der Erde zusammen.“

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