In Baden-Württemberg liegen Grüne und CDU bei den Umfragen nah beisammen. Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future wollen nun selber antreten und könnten Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Wiederwahl kosten.

Sie sind fast am Ziel. Seit Mitte Januar ist die Klimaschutzorganisation Fridays for Future offiziell als Partei zur Landtagswahl in Baden-Württemberg am 14. März zugelassen. Für 66 von 70 Wahlkreisen im Ländle haben die Aktivisten bereits eigene Kandidaten aufgestellt. Der Mannheimer Politikwissenschaftler Marc Debus glaubt, dass die Klimaliste ein oder zwei Prozent der Stimmen bekommen könnte. Bei den Kommunalwahlen 2019 erreichte die Bewegung in Deutschlands Grünen-Hochburg Freiburg als „Grüne Alternative“ 6,5 Prozent.
Zwar legten die Grünen in Umfragen zuletzt wieder zu. Gleichwohl bleibt der Vorsprung vor der CDU so klein, dass Fridays for Future die Ökopartei am Ende doch um den Sieg bringen könnte. Damit verlöre Ministerpräsident Winfried Kretschmann, seit zwei Legislaturperioden Deutschlands einziger grüner Landeschef, seinen Posten allerhöchstwahrscheinlich an die CDU-Spitzenkandidatin und Kultusministerin Susanne Eisenmann.
Die Grünen sind in ihrem Landtagswahlprogramm Forderungen von Fridays for Future entgegenkommen und wollen die Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zur Grundlage ihrer Politik sowie Baden-Württemberg noch vor 2040 klimaneutral machen. Die Grünen-Landeschefin ist sogar froh, von der außerparlamentarischen Opposition namens Fridays for Future „gepieckst und gedrängt“ worden zu sein. Allerdings gebe es in manchen Regionen in Baden-Württemberg wie etwa in Universitätsstädten ein radikal-grünes Wählermilieu jenseits der hier besonders arrivierten Ursprungsgrünen, so Politikwissenschaftler Debus.
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