Grausige Aussichten für das Klima: 2022 und in den kommenden Jahren wird weltweit wohl so viel Kohle verbrannt wie noch nie

Alle bisherigen Klimakonferenzen brachten nichts: In diesem Jahr und vorausichtlich noch bis mindestens 2025 wird weltweit vermutlich so viel Kohle verbrannt werden wie noch nie. Die Aussichten, die Erderwärmung zu stoppen, werden dadurch noch schlechter.

Trübe Zukunft fürs Klima: Deutschland leistet seinen Beitrag zu mehr Kohle und Klimaschäden (Foto: Dominic Wunderlich / pixabay)

27 Klimakonferenzen der Vereinten Nationen gab es bisher, angefangen 1995 in Berlin über Kyoto 1997 in Japan bis Scharm el-Scheich diesen November in Ägypten. Gestoppt wurde die Erderwärmung durch die Verbrennung fossiler Energieträger, allen voran Kohle, von den inernationalen Zusammenkünften jedoch nicht im Geringsten. Vielmehr droht sogar eine Beschleunigung, wie neueste Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) in Wien nahe legen. Danach dürfte in diesem Jahr weltweit so viel Kohle, im Wesentlichen zur Stromerzeugung, verbrannt worden sein wie noch nie. Entsprechende Mengen zusätzliches Klimagas CO2 gelangen dadurch in die Erdatmosphäre und heizen diese weiter auf. In ihrem Jahresbericht geht die IEA sogar davon aus, der der Kohleverbrauch bis mindestens 2025 auf dem derzeitigen Niveau bleiben wird.

Ampel-Koalition lässt alte Kohlemeiler wieder ans Netz

Laut IEA werden 2022 weltweit schätzungsweise mehr als acht Milliarden Tonnen Kohle verbrannt. Das sind 1,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und mehr als im bisherigen Rekordjahr 2013. Zwar trägt Indien mit einem Plus von sieben Prozent der IEA zufolge besonders zum steigenden Kohleverbrauch bei. Aber auch Deutschland hat seine Position als Klimakiller via Kohle ausgebaut. So gehen mehrere Kohlemeiler hier zu Lande, die eigentlich nur als Reserve dienen oder stillgelegt werden sollten, nach dem Willen der Ampel-Koalition wieder ans Netz.

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Explodierte Gaspreise

Zu den Gründen für die Rekordwerte bei der Kohleverbrennung zählen der Ukraine-Krieg und die Stillstände zahlreicher maroder französischer Atomkraftwerke. Weil die Ampel-Koalition Russland durch den Verzicht der Inbetriebnahme der einsatzbereiten Gaspipeline Nordstream 2 in der Ostee für den Angriff auf die Ukraine bestrafen will und Frankreich mehr Strom importieren muss, explodierten die Gaspreise. Hinzu kam die Beschädidung der bestehenden Gaspipeline Nordstream 1 in der Ostee von Russland nach Deutschland durch einen Anschlag, der bisher nicht aufgeklärt ist, geschweige denn dessen Folgen beseitigt wurden. Aufgrund der Mangelsituation und der hohen Gaspreise beschlossen Regierungen und Energiekonzerne, wieder mehr Kohle zu verstromen, die bei der Verbrennung deutlich mehr CO2 freisetzt als Erdgas.

Mehr: Tagesschau

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