Hitzewelle bringt Tod, Verwesung und Stillstand

Menschen sterben, Tiere verenden, Wälder brennen, Arbeiten im Freien ist schier unmöglich. Die Hitzewelle im Nordwesten Amerikas ist ein Menetekel, was der Menschheit blüht, wenn sie nicht endlich entschieden gegen die Erderhitzung vorgeht.

Sonne knallt vom Himmel
Gnadenlose Sonne Gesundheitswarnung an 30 Millionen Amerikaner Foto: geralt on Pixabay

Selbst wenn die Temperaturen von tagsüber weit über 40 Grad Celsius, die seit Wochen den Nordwesten Kanadas und der USA verglühen, ein Ausreißer sein sollten – geschuldet einer seltenen Wetterlage: So kommen mehr als 30 Forscher in einer Kurzstudie dennoch zu einem klaren Schluss: “Die Hitzewellen sind eine Manifestierung des menschengemachten Klimawandels”. Und: Die Erwärmung der Erde habe die Hitzewelle mindestens 150-mal wahrscheinlicher gemacht, schreiben sie.

Alle fünf bis sieben Jahren drohen künftig ähnliche Hitzewellen

Mit anderen Worten: Die Extremwetter stellen sich noch schneller ein als von den Klimaexperten befürchtet. Nach bisherigen Klimamodelle dürfte sich eine solche Hitzeglocke nur einmal alle tausend Jahre aufbauen. Künftig könnte das hingegen alle fünf bis sieben Jahre passieren – selbst wenn es noch gelingt, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen. Und das Schlimmste kommt erst noch, warnt der Weltklimarat.

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Die Gesundheitsgefährdung ist enorm

Die Lage in Kalifornien, Nevada, Arizona und anderen US-Bundesstaaten führt drastisch vor Augen, wie Hitzewellen dieses Ausmaßes das Leben unerträglich machen und den Alltag zum erliegen bringen. Für mehr als 30 Millionen Menschen rief der Nationale Wetterdienst NOAA Gesundheitswarnungen aus. Dauerhitze ohne echte nächtliche Abkühlung setzen nicht nur dem Organismus Älterer und Kranker gefährlich zu, sondern jedermann kann daran sterben, zeigen die Todeszahlen, die in die Hunderte gehen.

Statt zur Arbeit zu gehen, suchen Millionen Amerikaner Abkühlung in klimatisierten Notunterkünften. “Die Hitze hat katastrophale Ausmaße erreicht”, sagt Washingtons Gouverneur Jay Inslee. “Das körperliche Risiko für Leute, die draußen sein müssen, ist enorm.”

Löschwasser verdampft noch in der Luft

Zu ihnen gehören die Feuewehrleute, die inzwischen eine fast unüberschaubare Zahl an Wald- und Buschbränden bekämpfen, ausgelöst von Hitze und Trockenheit. Sie berichten, dass das Wasser aus Löschflugzeugen verdampft, noch bevor es den Boden erreicht. Kaliforniens Energieversorger rufen ihre Kunden auf, ihre Klimageräte auf höchstens knapp 26 Grad Celsius zu drehen und unbedingt alle nicht benötigten Stromverbraucher abzustellen aus Angst, das Stromnetz könne kollabieren.

Verwesungsgeruch über den Stränden

Der Nationale Wetterdienst schätzt die wirtschaftlichen Klimaschäden für dieses Jahr jetzt schon auf acht Milliarden US-Dollar. Doch das ist nur eine vorläufige Bilanz. Der Zoologie-Professor Christopher Harley berichtet von Milliarden toten Muscheln und anderen Meereslebewesen, die der Hitzewelle an der Pazifikküste zum Opfer gefallen sind. Es liege ein extremer Verwesungsgeruch über vielen Stränden, entsetzt sich der Wissenschaftler über die auch ökologische Katastrophe.

Mehr: Washington Post

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