Ignoriert und ausgebootet

In Mexiko wehren sich Angehörige der Ikoits gegen geplante Windkraftanlagen. Das Fischervolk befürchtet Eingriffe in die Nahrungskette der Meerestiere und beklagt, nicht beteiligt worden zu sein. Ein Paradebeispiel für Missachtung der Interessen von Betroffenen.

Mangroven – Teil der Nahrungskette in küstennahen Meeresgewässern (Foto: Constanze Riechert-Kurtz / pixabay)

Die Auseinandersetzungen eskalierten. Mitte des Jahre prügelten paramilitärische Einheiten in San Mateo im Südwesten Mexikos 15 Angehörige des Indigenenvolkes Ikojts zu Tode. Auslöser des Gewaltausbruchs war laut Anwohnern eine langjährige Fehde der Ikojts mit dem mexikanischen Energie-Konsortium Mareña Renovables / Eólica del Sur um ein Windkraftprojekt in der Region. Die Ikojts werfen dem Unternehmen vor, sie übergangen zu haben und mit dem Bau der Anlagen Mangroven zu gefährden. Diese stellen einen wichtigen Teil der Nahrungskette für die Meerestiere dar, mit denen das Fischervolk seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Der Fall wurde dokumentiert von der Coalition for Human Rights in Development, einem Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen, die Menschenrechtsverletzungen bei öffentlich geförderten Infrastrukturprojekten nachgehen. Der Konflikt um den Windpark ist eines von 25 Beispielen in dem 2019 erschienenen Report “Uncalculated Risks”, in dem Unregelmäßigkeiten im Genehmigungsverfahren, gewaltsames Vorgehen gegen die Protestierenden und der Mangel an staatlicher Rückendeckung für die Gemeinden protokolliert sind.

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