Jedes vierte neu zugelassene Auto in Deutschland läuft mit Strom

Das Elektroauto erobert die Straßen. Die Zulassungen von reinen Stromern in Deutschland nahmen um mehr als das Doppelte zu. Die von Stecker-Hybriden stiegen um über 80 Prozent. Der Zuwachs wäre noch größer, wenn es nur genügend Chips gäbe.

Volkswagen e-up! Meistverkaufter Stromer in Deutschland (Foto: VW)

In Deutschland wurden 307 525 Vollstromer zugelassen. Dazu kamen 292 867 Steckerhybride. Der Zuwachs – zumindest bei den reinen Batterie-Fahrzeugen – war in Deutschland mit 104,30 Prozent deutlich stärker als in Westeuropa. Dort betrug er nur 80,5 Prozent. Dies ergeben die Auswertungen des Berliner E-Auto-Analysten Matthias Schmidt für das vergangene Jahr bis November.

In den letzten Monaten des Jahres 2021 hat sich der Trend zum E-Auto dem Automobilverband VDA zufolge noch verstärkt. Der Anteil von Steckerhybriden (PHEV*) und Vollstromern (BEV**) bei den Neuzulassungen betrug im Dezember 35,7 Prozent, im Monat davor 34,4 Prozent. Dabei gingen die Anteile der Steckerhybride im November (-9 Prozent) und im Dezember (-16 Prozent) zurück, während die Anteile der Vollstromer in den beiden Monaten um 39 Prozent und 11 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmonaten zulegten. Über das Gesamtjahr entfielen 26 Prozent der Neuzulassungen auf Elektro-Autos.

Chipmangel bremst

Die Steigerungen waren trotz des Chipmangels möglich, der die Autoindustrie weltweit quält. Wegen des Mangels an Bauteilen waren die gesamten PKW-Zulassungen, also inklusive Fossilfahrzeuge, um zehn Prozent zurück gegangen.

E-Auto-Markt in West-Europa Ungebremstes Wachstum (Schmidt Automotive Research)

Volkswagen schlägt Tesla in Europa

Die Zeiten, in denen Elektrovehikel nur Lieblingsspielzeug für zukunftsverliebte Konzernmanager war, sind vorbei. So machte der weltweite BEV-Absatz des Volkswagen-Konzerns in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 mit 293 100 Fahrzeugen zwar nur sechs Prozent aus. Allerdings stieg die Zahl der verkauften E-Autos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 138 Prozent. Ein Ende dieser Absatz-Dynamik ist nicht in Sicht. In Europa liegt der VW-Konzern inzwischen mit 208 000 Vehikel vor Tesla an der Spitze. Im Tesla-Mutterland USA liegt der VW-Konzern auf Platz zwei. Und in China, lange Zeit Schwachstelle des Wolfsburger Autobauers, deuten alle Zeichen auf Verbesserung.

*PHEV Plug-In Hybrid Electric Vehicle **BEV Battery Electric Vehicle

Mehr: Schmidt Automotive Research

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