Jesses, die Hitz’ – wenn Schwitzen nicht mehr hilft

Durch den Klimawandel könnten weite Gebiete um den Äquator so gut wie unbewohnbar werden. Schon ein weltweiter Temperaturanstieg von 1,5 Grad macht menschliches Leben in den Tropen ohne technische Hilfe so gut wie unmöglich.

Dorf im Senegal Bald unbewohnbar? (Jerzy/Pixelio)

Geo-Wissenschaftler der Universität Princeton haben dazu Klimadaten der vergangenen 40 Jahre in einer Studie hochgerechnet. Den Projektionen zufolge könnte in weiten Gebieten zwischen dem zwanzigsten nördlichen und dem zwanzigsten südlichen Breitengrad menschliches Leben ohne technische Einrichtungen schon in zehn Jahren so gut wie nicht mehr möglich sein. In dieser Zone leben etwa 40 Prozent der Menschheit. In ihr liegen bedeutende Städte wie Singapur und Mumbai, Dakar und Brasilia.

Tropen als Siedlungsgebiet erhalten

Der Untersuchung nach darf der allgemeine Temperaturanstieg, bezogen auf die Situation vor der Industrialisierung, nicht 1,5 Grad überschreiten, wenn die Tropen als menschliches Siedlungsgebiet erhalten bleiben sollen. Die kritische Größe ist dabei die sogenannte Kühlgrenztemperatur von 35 Grad an der Hautoberfläche. In einem Raum mit einer Luftfeuchte von 90 Prozent und einer Temperatur von 35 Grad kann ein Mensch längere Zeiten nicht überleben. Geht die Feuchtigkeit nur um fünf Prozent zurück, ist dagegen eine Maximaltemperatur von 38 Grad möglich. “Wenn es feucht ist, kann unser Körper keinen Schweiß mehr verdunsten”, sagt die führende Autorin der Studie, Yi Zhang, “deshalb ist der Feuchtigkeitsgehalt so wichtig bei der Beurteilung der Lebensqualität an heißen Orten.”

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Eine Dauererhitzung würde die tropischen Länder dazu zwingen, eine Infrastruktur mit öffentlichen Kühlschutzräumen und standardmäßiger Gebäudekühlung aufzubauen. “Da die betroffenen Zonen meist zu den ärmeren Gebieten gehören”, so die Einschätzung des Klimaexperten Mojtaba Sadegh gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, “wird die Bereitstellung einer solchen Infrastruktur eine Herausforderung sein.”

Mehr: The Guardian

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