Kein Biostreif am Horizont

Die Luftfahrtindustrie und die Mineralölkonzerne versuchen, ihr Geschäft zu retten und das Fliegen umweltschonender zu machen, indem sie auf die Entwicklung klimaneutraler Ersatztoffe für Kerosin namens SAF setzen. Doch das kann dauern.

In den Tank statt auf den Teller – Flugbenzin aus Getreide wäre klimaneutral, würde jedoch zur Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen führen, die zum Anbau von Pfanzen für die Ernährung der wachsenden Erdbevölkerung gebraucht werden (Foto: Free-Fotos / pixabay)

Das Zauberformel heißt SAF und steht für Sustainable Aviation Fuels – zu deutsch: nachhaltige Flugzeugtreibstoffe. Würde Kerosin durch Biosprit aus Getreide sowie landwirtschaftlichen und Haushaltsabfällen ersetzt, so die Idee der Mineralkonzerne und Flugindustrie, wäre das Geschäft mit dem Fliegen kein Klimakiller mehr und der Grund für jegliche Flugscham verflogen.

Zumindest theoretisch wäre das möglich. Aber die Probleme auf dem Weg dorthin sind riesig und der Optimismus, den beide Branchen verbreiten, unbegründet. Zum einen droht die Prouktion von Sprit aus Getreide oder sonstiger Biomasse landwirtschaftliche Flächen in Anspruch zu nehmen, die für die Ernährung der Menschen gebraucht werden. Zum anderen ist die Triebwerktechnik noch nicht so weit und SAF noch etwa fünfmal so teuer wie der heutige fossile Treibstoff, der Treibstoff schon jetzt den zweiten großen Kostenblock der Fluggesellschaften neben dem Personal darstellt.

Die Aussichten, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert, stehen schlecht. “Die Technologien und die Treibstoffe sind heute nicht in einem Umfang vorhanden, der die Fluggesellschaften in die Lage versetzen würde, sofort einen Weg einzuschlagen, der netto zu null Treibstoffemissionen führt“, kritisiert Annie Petsonk, Airline-Expertin der tradtitionsreichen US-Umwelt- und Naturschutzorganisation Environmental Defense Fund.

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