Kein Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven

Aus Mangel an Abnehmern und nach Protesten verzichtet der Energiekonzern auf eine Anlandestelle etwa für umweltschädliches Frackinggas aus den USA.

Im Mai unterzeichnete Uniper noch den Vertrag zum Bau eines Schiffes, das das geplante Terminal für verflüssigtes Erdgas in Wilhelmshaven beliefern sollte. Kein halbes Jahr später ist die Idee vom Tisch. Wegen Mangels an Abnehmern sowie nach Protesten von Natur- und Klimaaktivisten stellt der Essener Energiekonzern das Projekt in dieser Form ein. „Sicher haben wirtschaftliche Unsicherheiten in dem aktuellen Umfeld eine Rolle gespielt“, sagte Projektleiter Oliver Giese. „Viele Unternehmen wollen sich derzeit nicht langfristig vertraglich binden.“ Dies mache es erforderlich, die Dimension und Ausrichtung des geplanten Terminals zu überarbeiten. Denkbar aus Sicht von Uniper ist auch eine Nutzung als Wasserstoffterminal. Der Bau der Anlage stieß unter anderem auf Kritik, weil mit ihr auch umweltschädlich gewonnenes verflüssigtes Frackinggas aus den USA hätte importiert werden sollen. Die Bundesregierung sah in der Anlage eine Möglichkeit, die US-Regierung von ihrem Widerstand gegen den Bau der Ostsee-Gaspipeline Nordstream 2 abzubringen.

Mehr: Uniper, DUH, reuters

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Flüssiggastransportschiff von Uniper (Foto: Uniper)