Ausgerechnet die größten CO2-Verursacher sehen Milliardengschäft in der CO2-Lagerung

Die USA zählen nicht nur zu den Industrienation mit dem höchsten CO2-Ausstoß, sondern auch zu den Staaten, die daran kräftig verdienen wollen: durch CO2-Lagerung (CCUS) statt -vermeidung.

Erdaufheizer CO2: Vermeiden oder verpressen (Foto: Geralt /pixabay)

Bei Krankheiten ist es eigentlich klar: Statt zu leiden und viel Geld für die Heilung auszugeben, sollte man lieber gesund leben und vorbeugen. Beim Klimaschutz scheint es anders, zumindest wenn sich die falschen Interessen durchsetzen. Dies zeigen die geplanten Investitionen in Anlagen zur Lagerung des Klimagases CO2 (auf Englisch: carbon capture, use and storage, kurz: CCUS) anstelle seiner Vermeidung. “Es gibt wenig Zweifel, dass 2022 das Schlüsseljahr für die Implementation wird”, so das US-Marktforschungsunternehmen Wood Mackenzie. Soll heißen, aus den Plänen wird Realität. Der US-Öl- und Gasgigant ExxonMobil schätzt das Geschäft mit derartigen Analgen auf vier Milliarden Dollar bis 2050 und hat zusammen mit anderen Klimasündern dieser Spezies begonnen, in die erforderliche Infrastruktur zu investieren.

600 Anlagen geplant

ANZEIGE

In nur sechs Monaten kamen neue Planungen für 100 Anlagen mit einer Kapazität zur Speicherung von 800 Millionen CO2 pro Jahr zu den bestehenden Vorhaben und Anlagen hinzu. Allein im ersten Quartal dieses Jahres stieg die Zahl der Anlagen, die von Wood Mackenzie erfasst und verfolgt werden, 500 auf 600. Mehr als 80 Prozent der Anlage würden bis zum Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen.

Kein Beitrag gegen die Erderwärmung

Die meisten Lagerstätten für CO2 sind laut Wood Mackenzie in Ländern geplant, die pro Kopf der Bevölkerung zu den größten Klimasündern oder wichtigsten Produzenten fossilier Brennstroffe zählen. 75 Prozent von ihnen entfallen auf die USA, Kanada, Großbritannien, Ruissland und die Niederlande. Und was hilft das gegen die Erderwärmung. So gut wie nicht, lautet der Tenor von Wood Mackenzie. Der Ausbau verlaufe schnell, so das Fazit, aber nicht schnell genug, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Mehr: EBI

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*