Grüner Wasserstoff auf Weg zur Wirtschaftlichkeit

Klimaneutral produzierter Wasserstoff ist dabei, wettbewerbsfähig zu werden mit Wasserstoff aus fossilen Quellen – allerdings nicht überall und auch nicht mit jeder Art von Wasserstoff.

Zug mit Wasserstoffantrieb: Teurer Produktionsstandort Deutschland (Foto: trainspotterflo /pixabay)

Die Produktion klimaneutralen sogenannten grünen Wasserstoffs funktioniert so: Man nehme Wind-, Solar- oder Wasserkraft und leite den Strom in einen Elektrolyseur, der Wasser in seine Bestandteile aufspaltet: Sauerstoff und Wasserstoff. Dadurch entsteht kein klimaschädliches CO2. Anders ist dies beim sogenannten blauen Wasserstoff, bei dem der Wasserstoff aus Erdgas gewonnen und das dabei entstehende CO2 danach gespeichert oder weiterverarbeitet wird Und auch beim sogenannten grauen Wasserstoff aus Kohle und Erdöl wird CO2 freigesetzt. Fragt sich nur, wann der Weg über Grünstrom so kostengünstig wird wie die Produktion grauen und blauen Wasserstoffs. Bald, so lautet die Antwort des britische Analystenhaus Aurora Energy Research – wenn es gut geht, sogar schon um das Jahr 2030.

Norwegen, Spanien und Großbritannien im Vorteil

Allerdings ist das nicht überall und in allen Fällen so. So könne grüner Wasserstoff 2030 in einigen Ländern Europas für rund drei Euro pro Kilo produziert werden, das entspricht den Kosten blauen Wasserstoffs. Um mit grauem Wasserstoff wettbewerbsfähig zu sein, müssten die Kosten jedoch auf etwa zwei Euro pro Kilogramm sinken, so Aurora Energy Research. In Ländern wie Norwegen, Spanien und Großbritannien lasse sich grüner Wasserstoff am kostengünstigsten produzieren, indem ein Elektrolyseur direkt am Ort mit Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen gekoppelt würden. Deutschland gehöre unter den betrachteten Ländern zu denen mit den höchsten Produktionskosten.

Staatliche Subventionen nötig

Um grünen Wasserstoff so kostengünstig wie grauen Wasserstoff zu produzieren, ist laut Aurora Energy Research die Politik erforderlich. Denn um bei einer durchschnittlichen Auslastung eines Elektrolyseurs von 50 Prozent auf Kosten von zwei Euro pro Kilogramm zu kommen, dürfte der Grünstrom höchstens zehn Euro pro Megawattstunde kosten – eine zumindest in den kommenden Jahren unrealistische Annahme. Um dem grünen Wasserstoff trotzdem zum Durchbruch zu verhelfen, bedürfe es in den 2020er Jahren gezielter Unterstützung durch die Regierungen.

Die Prognose von Aurora Energy Research deckt sich in Teilen mit Vorhersagen des US-Wirtschaftsnachrichtendienstes Bloomberg.

Mehr: PV Magazine

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*