Handel mit Kohlenstoff-Emissionen bringt weltweit 161 Millionen Dollar ein

Der Handel mit Verschmutzungsrechten entwickelt sich zu einer Goldgrube. Die Einnahmen sind im vergangenen Jahr um die Hälfte gestiegen.

Fossiles Kraftwerk Emissionshandel bringt Geld und bestraft Umweltschäden (Catazul/Pixabay)

Rund 90 Prozent der weltweiten Emissionen unterliegen inzwischen Regelungen mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität. Mehr als ein Drittel dieser Ausstöße fallen unter eine Emissionshandelssystem (EHS). Die 25 EHS decken heute 55 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) und fast ein Drittel der Weltbevölkerung ab. Sie erfassen 17 Prozent der Treibhausemissionen – Tendenz steigend.

Dies sind Kernaussagen des neunten Statusberichtes der in Berlin ansässigen International Carbon Action Partnership (ICAP). Die Organisation wurde im Jahre 2007 in Lissabon von 15 Regierungschef zum Zweck der Organisierung von EHS gegründet. „Der Emissionshandel kann eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Volkswirtschaften spielen und muss Teil der Pläne für Klimaneutralität sein“, erklärt Stefano De Clara, Leiter des ICAP-Sekretariats. „Wir kennen einige der Technologien, die die Welt braucht, um bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden – und wir wissen, dass der Emissionshandel ein entscheidendes Preissignal für den Einsatz von solchen Technologien zur Emissionsminderung und -vermeidung sendet.”

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Bepreisung drückt Energiekosten

Die Versuchung, sich von den Klimazielen abzuwenden, sei zurzeit groß. Die Regierungen hätten schließlich mit steigenden Inflationserwartungen und Energiepreisen zu kämpfen. De Clara warnt davor, dieser Versuchung nachzugeben: “Das wäre ein Fehler. Ein Nachlassen beim Klimaschutz würde zu weiteren Krisen und Preissteigerungen in der Zukunft führen.” Der Emissionshandel hingegen könne einen wertvollen Beitrag leisten, Innovationen für den Klimaschutz voranzutreiben.

Nach Ansicht von ICAP ist das Potential für ein klimaneutrales Wachstum erheblich. Es komme jedoch darauf an, dass die Schritte in Richtung Klimaneutralität sozial gerecht gestaltet würden und niemanden zurück ließen. Die CO2-Bepreisung könne so gestaltet werden, dass die Schwächsten vor den negativen Auswirkungen des Wandels geschützt würden.

Mehr: ICAP

Lothar Schnitzler

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