Mehr Todeszonen im Ozean durch Klimawandel

Forscher kommen zu einem erschütternden Ergebnis: Der Klimawandel entzieht dem Ozean in größeren Tiefen so viel Sauerstoff, dass das Leben dort so gut wie zum Erliegen kommt. Die Aussichten auf Heilung sind gering.

Dem Tode geweiht: Meeresleben in 2000 Meter Tiefe (Foto: Silvo Bilinski / pixabay)

Sie gibt es bereits: sogenannte Todeszonen im Meer, in denen der Sauerstoffgehalt des Wassers so niedrig ist, dass sich dort praktisch kein Leben mehr findet. Die grausigen Areale liegen etwa auf dem Grund der Ostsee oder des Schwarzen Meeres. Und das ist erst der Anfang. Nach einer Studie des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel ist der Sauerstoffschwund im ohnehin geschundenenen Ozean der Erderwärmung geschuldet und kaum noch zu verdhindern.

Dreiviertel der bisherigen Erdewärmung wird erst noch wirken

Andreas Oschlies von Geomar hat nämlich in einer Simulation herausgefunden, dass erst ein Viertel der bisherigen Erderwärmung zu Schauerstoffverlust in den Ozeanen geführt hat. Das liegt an der langen Zeit, die das Entweichen des lebenswichtigen Gases aus dem Meereswasser benötigt. Das heißt aber auch, dass die anderen drei Viertel durch die vollzogene Erderwärmung programmiert sind. Selbst ein sofortiger Stopp der klimaschädlichen CO2-Emissionen würde also nichts helfen, so Studienautor Oschlies.

ANZEIGE
Winziger Lichtblick für Oberflächengewässer

Am krassesten, gleichzeitig aber auch am langsamten, schreitet der Sauerstoffverlust durch die Erderwärmung in der Tiefsee voran. “Rund 80 Prozent des schon feststehenden Sauerstoffverlusts ereignen sich unterhalb von 2 000 Meter Tiefe”, so Geomar-Forscher Oschlies. Besonders betroffen sind davon die tiefen Wasserschichten des Pazifiks und des Südozeans. Etwas anders ist dies in den oberen Wasserschichten, die schneller auf Temperaturveränderungen reagieren. Hier könne eine ambitionierte Klimapolitik dazu beitragen, so Oschlies, die oberflächennahen Ökosysteme nicht weiter durch fortschreitende Sauerstoffabnahme zu schädigen.

Mehr: Geomar

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*