Frachtkähne bleiben Klimakiller

Obwohl führende Reedereien dafür waren, scheiterten internationale Bemühungen, den CO2-Ausstoß der Schifffahrt zu reduzieren. Dabei wären sauberere Antriebstechniken durchaus verfügbar.

Dänischer Reederei-Gigant Maersk: Schifffahrt stößt so viel CO2 aus wie Luftfahrt (Foto: Frauke Feind / pixabay)

Sie fehlt im Pariser Klimaabkommen von 2015, weil sie grenzüberschreitend arbeitet: Die Seeschiffahrt, die mit 2,5 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes genau so zur Erderwärmung beiträgt wie die Luftfahrt. Aus diesem Grund liefen die Verhandlungen über eine Reduzierung der Luftverpestung weiter – und scheiterten jetzt. Nicht einmal lächerliche zwei Dollar Abgabe auf eine Tonne Treibstoff konnten sich die Vertreter der 174 Mitgliedsstaaten der Uno-Organisation für die weltweite Schifffahrt (IMO) mit Sitz in London einigen.

Alles bleibt beim Schlimmen

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“Die Ergebnisse der Klimaverhandlungen sind extrem enttäuschend. Bei den kurzfristigen Maßnahmen hat man sich auf ein Weiter so geeinigt, statt schnell wirksame Maßnahmen für die globale Schifffahrt zu beschließen”, so Beate Klünder, Schifffahrtsexpertin bei der Umweltorganisation NABU. “Im Ergebnis dürfen die Emissionen der Branche bis 2030 weiter um 16 Prozent ansteigen, fast so stark wie sie es laut Prognose sowieso tun würden.”

Revolution bei den Treibstoffen

Großreedereien wie Hapag Lloyd in Hamburg und Moeller Maersk in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sind für Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß der Riesenkähne zu reduzieren. Ansätze dazu gibt es genug, darunter vor allem klimaneutral produzierte Treibstoffe wie Ammoniak anstelle des extrem umweltschädlichen Schweröls. “Der Vorschlag unserer Industrie liegt nun seit bald zwei Jahren auf dem Tisch, er setzt an dem entscheidenden Aspekt für die Dekarbonisierung der Branche an: Wir brauchen eine Revolution bei den Treibstoffen”, ärgert sich Alfred Hartmann, Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR). Fünf Milliarden Dollar sollten so eigentlich zusammenkommen, um Ammoniak, Methanol oder Wasserstoff zu erforschen.

Mehr: Spiegel

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