Vernichtendes Urteil für Klimapolitik der Ampel

Gut eine Woche nach der Vorlage des Koalitionsvertrages von SPD, Grünen und FDP zeigt die erste wissenschaftliche Untersuchung, dass die künftige Regierung die Klimaziele verfehlt, wenn sie nicht nachbessert.

Ampel-Koalitionsvetrag: Zu wenig Grün für Klimaschutz (Foto: Wikimedialmages / pixabay)

Klar, dass Klimaktivisten unzufrieden sind mit dem Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP: Kein Tempolimit auf deutschen Autbahnen, ein vorgezogener Kohlausstieg nicht definitiv, sondern nur “idealerweise” bis 2030, ebenswenig ein festes Ausstiegsdatum für den Verbrennungsmotor. Doch ist das tatsächlich schädlich für das Erreichen der Klimaziele, wie es im Pariser Klimaabkommen 2015 festgelegt wurde? Ja, das ist es leider, haben Wissenschaftler jetzt erstmalig festgestellt.

Modellrechnungen der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin zeigen: “Die Maßnahmen des Koalitionsvertrags lassen eine Kohlendioxidneutralität bis 2045 möglich erscheinen, nicht aber das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens”, so Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW. Grund sind viel zu niedrige Vorgaben für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

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Zehnmal mehr Solaranlagen erforderlich

Beispiel Sonnenergie. “Um überhaupt auf den Pfad des Pariser Klimaschutzziels zu kommen, ist mindestens die doppelte Photovoltaikleistung erforderlich”, so Studienleiter Quaschning. Das enstpräche einer Verzehnfachung gegenüber heute auf mindestens 590 Gigawatt. Dageben vereinbarten die Ampel-Parteien: “Unser Ziel für den Ausbau der Photovoltaik (PV) sind circa 200 Gigawatt bis 2030.” Auch bei der Windenergie sei mehr erforderlich.

Vier Jahre Zeit zum Nachbessern

Vom designierten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und dessen Parteifreundin und voraussichtlichen Umweltministerin Steffi Lemke gibt es keine Stellungnahme. Immerhin bleiben beiden noch vier Jahre, um für deutlich mehr Solar- und Windanlagen zu sorgen.

Mehr: Tagesschau

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