Klimaneutralität bis 2045 machbar

Deutschland könnte mit etwas mehr Anstrengungen schon 2045 und nicht erst 2050 klimaneutral werden, sagt eine Studie. Dazu müsste die kommende Bundesregierung in sechs Punkten nachjustieren.

Großer Effekt fürs Klima: Kohleausstieg schon 2030 (Foto: Benita Welter / pixabay)

Je schneller die Erderwärmung fortschreitet, desto eindringlicher werden die Forderungen von Umweltschützern, beim Klimaschutz mehr Tempo zu machen. Dass dies möglich wäre und Deutschland schon 2045 statt 2050 klimaneutral werden könnte, zeigt eine Untersuchung dreier renommierter Forschungseinrichtungen: des Freiburger Öko-Instituts, der Baseler Prognos AG und des Wuppertal Instituts. Dazu müsste die Bundesregierung nach den Wahlen im September auf folgenden Feldern nachlegen.

Schluss mit der Kohle bis 2030

Erstens müsste Deutschland bis 2030 und nicht bis spätestens aus der Kohle aussteigen, wie es zum Beispiel die Grünen und die Vereinigung “Klimagewerkschafter” fordern. Dazu müsste der Anteil der erneuerbaren Energien von derzeit rund 50 Prozent auf 70 Prozent anwachsen und die Fernwärme ohne Kohle erzeugt werden. Zweitens müssten bis dahin 14 Millionen Pkw und 30 Prozent der Lkw elektrisch fahren bei gleichzeitigem Ausbau des Schienenverkehrs und der Radwege. Drittens müssten jedes Jahr 1,6 Prozent der Gebäude saniert und bis 2030 rund sechs Millionen Wärmepumpen installiert werden.

Beitrag der Industrie und Landwirtschaft

Viertens müsste die Stahlindustrie ohne Kohle und mit Wasserstoff produzieren, fünftens die Landwirtschaft weniger Düngemittel einsetzen und Tiere halten sowie sechstens die Abfallwirtschaft ihre Deponien besser belüften. Fazit der Studie: “Mit diesen erhöhten Anstrengungen sind das Erreichen der CO2-Neutralität bereits im Jahr 2043 und die Klimaneutralität durch Vermeidung oder Ausgleich sämtlicher Treibhausgasemissionen im Jahr 2045 möglich.”

Bleibt die Frage, ob die Grünen dies in der kommenden Koalitionsregierung durchsetzen können, sei es gegen die Union oder die FDP.

Mehr: Agora

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*