Klimaschutz: Bischof ärgert den RWE-Konzern – und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Trotz angepeiltem Ausstieg aus der Kohleverstromung möchte die Landesregierung noch fünf Dörfer den Baggern opfern. Jetzt legt der Aachener Bischof Helmut Dieser sein Veto gegen die Übergabe einer betroffenen Kirche ein und fordert eine neue Diskussion.

Riesenschaufel fräst Braunkohle aus Tagebau
Abbau von Braunkohle Wo der Bagger hinlangt, bleibt nur eine Kraterlandschaft übrig
Foto: DarkmoonArt_de on Pixabay

Es schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Nach einem Gesetzesentwurf, auf den sich das Düsseldorfer Kabinett aus CDU und FDP vergangenen Oktober gegen lautstarken Protest von Umweltschützern und vieler betroffener Einwohner geeinigt hat, soll im Rheinischen Revier eine großes Areal rund um fünf Gemeinden umgepflügt werden, um an die Braunkohle zu kommen. “Für eine gesicherte Energieversorgung”, rechtfertigt die Regierung den Kahlschlag, bevor spätestens 2038 Schluss sein soll mit dem Abbau.

Doch nun macht der Bischof Ministerpräsident Armin Laschet, bekennender Katholik und seit kurzem CDU-Bundeschef, einen Strich durch die Rechnung. Und bringt auch die Vorbereitungen des Essener RWE-Konzerns für die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II durcheinander.

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Lieber Klimarettung statt Abriss

Es geht um die Heilig-Kreuz-Kirche in Keyenberg. Die Kirchengemeinde hat sie zwar bereits vertraglich an RWE verkauft. Doch vor Übergabe und Abriss muss das Gotteshaus “entwidmet” werden. Aber dem stimmt Bischof Dieser vorerst nicht zu. Sein Veto verbindet er mit einem Appell an die Landesregierung. ” Ein Erhalt der Dörfer ist möglich, und eine konsequentere Reduktion der Tagebaue und der CO2-Emissionen sind zum Klimaschutz dringend notwendig”, findet der Kirchenmann.

Die Initiative “Alle Dörfer bleiben” wartet nun gespannt auf eine Reaktion der Politik. Das Argument der Energiesicherheit hat RWE-Chef Rolf Martin Schmitz kürzlich selbst indirekt entkräftet. Es gebe keinen Anlass zu befürchten, in Deutschland würden die Lichter ausgehen, wenn einst alle Atommeiler und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind, sagt er in einem Interview.

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