Künstliche Intelligenz wie ChatGPT erfordert Rechenleistungen, die mit einem gigantischen zusätzlichen Energieverbrauch einhergehen, der die Umwelt und das Klima bedroht.

Die Prognosen sind alarmierend. In den kommenden sieben Jahren wird sich der Stromverbrauch weltweit verdreifachen – einer der Turbos dabei ist die Künstliche Intelligenz (KI). Die dafür notwendigen Rechenzentren werden in diesem Zeitraum ihren Bedarf an Elektrizität verelffachen. KI wird dann so viel Strom fressen wie alle klassischen Rechenzentren zusammen. Folge: Der zusätzliche Strombedarf wird die Laufzeiten fossiler Kraftwerke verlängern und somit den Klimaschutz untergraben. Hinzukommt, dass die zusätzlichen Rechenzentren riesige zusätzliche Mengen an Wasser zur Kühlung benötigen. Belief sich der Wasserverbrauch aller Datenzentren im Jahr 2023 auf rund 175 Milliarden Liter, dürften es 2030 mehr als dreimal so viel sein, 664 Milliarden Liter. Das sind schlechte Nachrichten in Zeiten geringeren Regens in vielen Regionen der Erde. Die Aussichten sind das Ergebnis einer Untersuchung über die Auswirkungen von KI auf die Umwelt und das Klima durch das Freiburger Ökoinstitut im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Nicht erst KI, schon jetzt treibt das Internet den Stromverbrauch
Die Bedeutung der Rechenzentren für den Stromverbrauch zeigt sich schon jetzt. In Irland verbrauchen die Riesencomputer bereits 20 Prozent des Stroms, in der Hauptstadt Dublin sogar fast 80 Prozent. In Metropolen wie Amsterdam, London oder Frankfurt am Main fressen die Anlagen bereits 30 bis 40 Prozent des Stroms.
IT-Konzerne setzen auf fragwürdige Mini-Atomkraftwerke
Kritisch betrachtet das Ökoinstitut, wie die Betreiber der KI-Rechenzentren den explosionsartig wachsenden Strombedarf – angeblich klimaneutral – decken wollen. Dazu wollen die einschlägigen Konzerne wie Alphabet (Google), Amazon/AWS, Microsoft und Meta (Facebook, WhatsApp) in neuartige Mini-Atomkraftwerke, sogenannte Small Modular Reactors (SMR), investieren. Vor diesen warnen das Ökoinstitut und andere Experten aber schon lange, unter anderem wegen erheblicher Umwelt- und Sicherheitsrisiken, des radioaktiven Abfalls, hohen Wasserverbrauchs und ungelöster Endlagerfragen. Als Ausweg schlägt der Bericht einen Fünf-Punkte-Plan vor. Dazu zählen ökologischere KI-Konzepte sowie schlankere und effizientere Software. Um dies zu erreichen, seien gesetzliche Rahmensetzungen erforderlich.
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