Kunststoff aus Adern, Sehnen oder Knorpel könnte die Plastikflut in den Meeren verringern

Aus Bindegewebe, wie es zum Beispiel in Schlachtabfällen vorkommt, ließe sich biologisch abbaubarer Kunststoff herstellen, der im Gegensatz zu herkömmlichem Plastik keine Gefahr für die Umwelt darstellt.

Elastin aus einer Rinderschlagader: Basis für abbaubaren Biokunststoff (Foto: Christian Schmelzer)

Kunsstoffe auf Erdölbasis sind eine große Gefahr für Mensch und Natur. Mehr als acht Millionen Tonnen gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Alternativen auf Basis von Stärke oder Milchsäureverbindungen brachten bisher nur wenig überzeugende Ergebnisse. Das könnte sich jetzt ändern. Wissenschaftler der Chinesischen Akadamie der Wissenschaften Changchun im Nordosten des Landes haben mit Hilfe von Bakterien einen Biokonststoff hergestellt, der dem Bindegewebsprotein Elastin ähnelt, wie er etwa unter der menschlichen Haut, in der Lunge und in Blutgefäßen vorkommt.

Hohe Festigkeit in jeder Form

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Die Forscher sind optimistisch, dass sich mit der Substanz Biokunststoffe mit hoher mechanischer Festigkeit bei Raumtemperatur in beliebiger Form herstellen lassen. Und dass, ohne giftige Chemikalien und energiefressende Verarbeitungsschritte wie Verflüssigung, Extrusion oder Blasen. Vorstellbar wären auch Spielzeuge, die in ungiftigen Lebensmittelfarben erstrahlen. Die Grundsubstanz ist sogar blutstillend und könnte deswegen als Wundkleber verwendet werden.

Hoffnung auf vielfältigen Einsatz

Noch gilt es, einige Probleme bei der Produktion zu lösen. Gelingt dies, wäre ein fester, transparenter, lösungsmittelbeständiger Biokunststoff verfügbar, dessen Festigkeit nach Belieben formbar wäre.

Mehr: idw

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