Mini-Atomkraftwerke produzieren viel größere Mengen nuklearen Abfalls

Die Atomlobby sieht in neuartigen Mini-Atomkraftwerken eine Möglichkeit, fossile Energieträger zu ersetzen. Doch die Meiler produzieren weitaus mehr nuklearen Abfall, als ihre Befürworter glauben machen wollen.

Atommüll-Lager: Kein Plan, wohin mit den großen Abfallmengen (Foto: kalhh / pixabay)

Microsoft-Gründer Bill Gates ist einer der Wortführer für eine neue Generation kleiner, nach dem Baukastenprinzip konstruierter Atomkraftwerke (Small Modular Reactors, kurz: SMR). Diese seien viel sicherer als die bisherigen Großmeiler und am Ort einsetzbar, wo sie gebraucht würden. Kurzum: eine ideale Technik, um fossile Energieträger zu ersetzen und so das Klima zu retten. Doch Kritiker halten die Idee nicht nur für viel unwartschaftlicher als erneuerbare Energien. Die amerikanische Atomwissenschaftlerin Lindsay Krall hat nun berechnet, dass die Mini-AKW auch viel mehr nuklearen Abfall produzieren als herkömmliche Atomanlagen.

Bis zu 35-mal so viel nuklearen Abfall

Viele Messungen zeigen, so Kralls Fazit, dass die Entwürfe für SMR nicht weniger, sondern potenziell viel mehr Abfall produzieren: mehr als fünf mal viel des eingesetzten atomaren Materieals und 35-mal so viel Abfall in anderen Formen. Und das vor dem Hintergrund, dass es in den USA noch keinen Plan für ein Endlager für hochradioaktiven Abfall gebe.

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Komplettes Versagen der USA

In Deutschland wird gerade ein geeigneter Standort dafür gesucht. In den USA schweigt die Politik dazu, weil die Nuklearindustrie ihren strahlenden Abfall auf eigenem Gelände vorläufig zwischenlagert. Eine langfristige Lösung für die künftigen Generationen gibt es nicht – für Atomwissenschaftlerin Krall ein “komplettes institutionelles Versagen” in den USA.

Mehr: Wired

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