Da brennt nichts an

LFP-Batterien sind der neueste Schrei in der E-Auto-Industrie. Früher als Primitiv-Akku für kleine Leute verspottet, erkennen zunehmend mehr Hersteller die Vorteile des Lithium-Eisenphosphat-Stromspeichers. Tesla verbaut seit einigen Monaten LFPs im Model 3. Jetzt plant auch Volkswagen den Einbau.

Blade-Batterie Weniger Energie, aber sicherer und langlebiger (Foto: BYD)

VW-Vormann Herbert Diess hatte kürzlich angekündigt, dass Kleinwagen, also Autos unterhalb der ID.3-Klasse, mit LFP-Akkus ausgestattet werden sollen. Geplant ist die Lancierung dieser Autos allerdings frühestens für das übernächste Kalenderjahr.

LPF-Batterien standen bislang nicht im Fokus der Autohersteller: Zu wenig Energiedichte, zu voluminös – beim Rennen um möglichst hohe Reichweiten konnten die LFPs nicht mithalten. Doch dann hat der chinesische Auto- und Batteriehersteller BYD die Zellen so geschickt und eng verpackt, dass der angeborene Nachteil weniger ins Gewicht fiel. Denn dem Handicap stehen unbestreitbare Vorteile gegenüber. Die Batterien sind deutlich billiger als die gängigen Lithium-Ionen-Speicher. Sie sind robust, unempfindlich gegen Beschädigung und überleben über zehntausend Ladezyklen – mehr als ein Autoleben braucht. Bei der Nagelprobe steigt die Temperatur um etwa 50 Grad an, bei gängigen Antriebsbatterien ist mit brandträchtigen 500 Grad Celsius zu rechnen. Heizung im Winter und Kühlung im Sommer sind für LFP-Akkus nicht nötig.

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Diese thermische Robustheit machte es den Chinesen auch möglich, die Zellen für ihre sogenannte Blade-Batterie um 50 Prozent dichter zu packen. Von Vorteil ist auch, dass zum Bau der LFPs kaum teure Materialien wie Kobalt, Nickel oder Mangan verwendet werden. Mit der Blade-Technik haben die LFP-Batterien ihr Billig-Image auf absehbare Zeit hinter sich gelassen. Byd verbaut die Batterien auch im Premium Modell Han.

Mehr: Die Zeit BYD TeslaMag

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