Elektroautos knacken die Millionenmarke

Üppige Kaufprämien katapultieren den Verkauf von E-Autos in die Höhe. Jüngstes Mitglied ist der erste vollelektrische SUV von BMW. Für pendelnde Normalverdiener ist der iX wohl keine Altenative, den wegen der CO2-Bepreisung steigenden Spritpreisen zu entgehen: zu teuer.

Montage des vollelektrischen BMW iX in Dingolfing Grünes Image für den Pseudo-Geländewagen Foto: BMW Group

Der Einstiegspreis für das völlig neu konstruierte Modell, mit dem der bayrische Autobauer den Ruf der viel gefragten SUVs als Umweltrambos auf grün trimmen will, beginnt bei gut 77 000 Euro. Um das zweieinhalb Tonnen schwere Dickschiff standesgemäß zu beschleunigen, stellt der Langstrecken-Stromer 523 PS bereit und beschleunigt ihn auf bis zu 200 Stundenkilometer.

90 Prozent Recycling-Materialien

Ist ein Batterieantrieb schon öko? BMW bescheinigt ihm ein um 45 Prozent niedrigeres Treibhausgaspotential gegen einem vergleichbaren Verbrennungsmotor. Und die Münchner heben weitere Punkte hervor: Im E-Motor steckten keine seltenen Erden. Kobalt und Lithium bezögen die Bayern aus kontrollierten Quellen in Marokko und Australien. Mehr als 90 Prozent der verbauten Materialien bestünden aus recycelten Rohstoffen, etwa das Aluminium.

Umweltschützer kritisieren BMWs Elektrokurs als zu wenig ambitioniert

Noch findet sich seit dem Produktionsstart Anfang des Monats unter den auf der gleichen Linie gefertigten SUVs im Dingolfinger Werk nur sehr vereinzelt ein Steckerfahrzeug. Doch schon Mitte des Jahrzehnts soll jeder zweite Wagen elektrifiziert vom Band laufen, gibt sich BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic optimistisch.

Der europäische Umweltverband Transport & Environment (T&E) klassifiziert BMWs Zeitplan dennoch als anspruchslos. Während Volvo und der Volkswagen-Konzern auf das europäische Ziel der Klimaneutralität hin planen würden, hinke BMW bei der Antriebswende wenig motiviert hinterher: “Kein belastbares Konzept”, urteilen die Brüsseler Umweltschützer harsch.

Im Juni lag das Zulassungsplus von E-Pkw bei mehr als 311 Prozent

Unterdessen kurbeln Kaufprämien von bis zu 9000 Euro den Absatz von E-Pkw in Deutschland kräftig an. Für Juni meldet das Kraftfahrt-Bundesamt 33 420 neu zugelassene Fahrzeuge – ein Plus von 311,6 Prozent. Mehr als jeder zehnte Neuwagen war damit ein Stromer. Sehr zur Freude von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Noch im Juli würden mehr als eine Millionen Batterieautos über Deutschlands Straßen kurven. “Die Elektromobilität kommt wie geplant voran”, strunzt der Minister, der dafür bisher 1,25 Milliarden Euro an Prämien ausgeschüttet hat.

Mehr: faz SZ

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