Recycling könnte in Europa bis 2025 profitabel werden

In China werden alte Batterien von Elektroautos wirtschaftlich wiederverwertet. In Europa und den USA liegen die Recyclingkosten noch über den Preisen der Materialien. Doch mit der Zunahme der E-Mobile könnte sich das bald ändern.

Schluss mit Abfall: Rückgewinnung von Materialien aus E-Autobatterien beim französischen Bergbaukonzern Eramet (Foto: Eramet)

Schmutziger Strom, blutige Rohstoffe, riesige Halden ausgepowerter Batterien – die Gegner der Elektroautos lassen keine Gelegenheit aus, die Elektromobilität schlecht zu reden. Doch mit den Fortschritten bei der Energiewende und in der Technik erweist sich ein Unkenruf nach dem andern als überholt. Neuestes Beispiel ist das Recycling der verbrauchten Akkus, das derzeit in Europa noch nicht wirtschaftlich ist. Dies, so eine Untersuchung des japanischen Finanzkonzerns Nomura, werde sich jedoch vorausichtlich bis 2025 ändern und damit den Weg frei machen für die Wiederverwendung der meisten Materialien – von Kobalt über Nickel bis zum Grafit.

Gewinn in China, Verlust in Europa

Grund dafür ist nach Berechnungen der Analysten die steigende Zahl der Eleltroautos und damit der Altakkus. Dies ermögliche den Durchbruch des Recyclings zur Massenproduktion mit der Folge, dass die Kosten pro Wertstoffeinheit gravierend sänken. Beispiel dafür ist China, wo nach Nomura-Berechnungen bereits 2018 rund 69 000 Tonnen alte E-Autobatterien anfielen, gegenüber jeweils 12 000 Tonnen in der EU, den USA und Japan. Unter anderem deshalb seien die Kosten des Recyclings in Europa mit 62 Dollar pro Kilowattstunde Batterieladung derzeit fast doppelt so hoch wie im Reich der Mitte. Bei einem Weltmarktpreis der zurückgewonnen Materialien von durchschnittlich 42 Dollar machten Europas Wiederaufbereiter deshalb noch rund 20 Dollar Verlust gegenüber zehn Dollar Gewinn in China.

Sinkende Kosten auf allen Ebenen

Durch mehr Elektroautos könnten die Kosten in Europa auf die aktuelle Gewinnschwelle von 40 Dollar pro Kilowattstunde Batterieladung sinken, so Nomura, etwa weil sich der Aufwand für die Demontage von 15 auf acht Dollar, für den Transport von fünf auf drei Dollar und für die metallurgischen Prozesse von 25 auf 15 Dollar reduziere. Batterie- und Chemieproduzenten wie der deutsche BASF-Konzern zusammen mit derm französischen Bergwerksunternehmen Eramat, Northvolt aus Schweden und Umicore aus Belgien investieren seit einiger Zeit in entsprechende Anlagen und Technologien.

Mehr: Argus, Elektroauto-News, BASF

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