VW profitiert nicht von E-Auto-Boom in China

Der Absatz von Elektroautos erreicht einen Rekordwert in China. In keinem Land der Erde kurven so viele Stromer durch die Gegend. Doch westliche Hersteller haben so gut wie nichts davon – bis auf einen.

Die 20 am meisten verkauften Elektroautos in China: VW-Stromer ID.4 weit abgeschlagen (fett: reine E-Autos; Grafik: CleanTechnica)

China baut seinen Vorsprung als größte Elektroauto-Nation der Welt fulminant aus. Nach dem Rekord bei den Neuzulassungen in Juni mit 235 000 Fahrzeugen schnellte die Zahl im August um weitere 22 Prozent auf 286 000 Stromer in die Höhe. Hält der Boom an, dürften in China bis Ende des Jahres über drei Millionen Elektroautos neu zugelassen werden. Das sind rund sechs mal viel, wie in Deutschland insgesamt unterwegs sind, und fast dreimal so viel, wie in China im vergangenen Jahr neu zugelassen wurden. Damit dürfte der Anteil aller Elektroautos einschließlich der aufladbaren E-Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (Plug-in-Hybride) an den Neuzulassungen von 12,4 auf 19 Prozent klettern und bei den reinen Stromern von 10,1 auf über 15 Prozent.

Tesla sticht heraus

Den Markt teilen allerdings fast nur chinesische Hersteller unter sich auf. Lediglich der US-Elektroautopionier Tesla sticht heraus und landet mit einem Marktanteil von rund vier Prozent auf Platz drei aller neu zu gelassenen Stromern bzw. mit seinen 11 576 Fahrzeugen sogar auf Platz der reinen Elektrofahrzeuge. Fast homöpathisch klein wirkt dagegen der Marktanteil von 1,6 Prozent, den Volkswagen im August mit seinen gerade mal 4679 verkauften ID.4 in China erzielte. Von der Elektro-Offensive des deutschen Marktführers ist damit im Reich der Mitte noch nichts zu spüren.

Wuling düpiert Volkswagen

Bemerkenswert am E-Auto-Boom in China ist, dass inzwischen ein kleiner heimischer Hersteller bei den Neuzulassungen auf Platz eins steht: Wuling mit seinem stromgetriebenen Winzling HongGuang Mini EV.

Chinesischer E-Winzling HongGuang Mini EV: Disruptiver Trendsetter im Reich der Mitte (Foto: Jengtingchen)

Der viersitzige Winzling verkaufte sich im August über 41 000-mal und könnte es bis Ende Dezember auf über 400 000 verkaufte Exemplare bringen – mehr als zehnmal so viel, wie VW von seinem elektrischen Golf-Nachfolger ID.3 in der ersten Hälfte dieses Jahres insgesamt absetzte. In China hat sich Wuling inzwischen den Ruf des disruptiven Trendsetters erworben und spricht vor allem Kunden unter 35 Jahren und insbesondere Frauen an.

Mehr: cleantechnica

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