Nach Versagen von Ampel- und Vorgängerregierung, Gaskraftwerke zu bauen, explodiert Strompreis

Sieben Jahre haben die Große Koalition und die Ampel-Regierung es nicht geschafft, Gaskraftwerke zu planen und zu bauen, die bei wenig Wind und Sonne für den ausbleibenden grünen Strom in die Bresche springen. Umso irrer explodieren jetzt bei Dunkelflaute die Strompreise.

Zu wenig fossile Meiler als Reserve bei Dunkelflaute: Regierungen versäumten den Bau von Gaskraftwerken, um Strompreisexplosionen zu vehindern (Foto: NoName_13 / pixabay)

So teuer war Elektrizität in Deutschland noch nie. Wer in diesen Tagen kurzfristig Strom brauchte, musste dafür an der Leipziger Börse 93,6 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Das ist mehr als das Doppelte, was zuletzt Haushaltsstrom, mehr als fünfmal so viel, was Industriestrom, und rund zwölfmal so viel, was kurzfristig benötigter Strom in den vergangenen zwölf Wochen im Schnitt kostete. Der Anlass für die irre Strompreisexplosion war eine sogenannte Dunkelflaute, also dass die Sonne wenig schien und kaum Wind wehte, wodurch die Solar- und Windkraftanlagen nicht ausreichend Strom produzierten. Deshalb mussten fossile Kraftwerke die Lücke schließen, allen voran die schnell an- und abschaltbaren Gaskraftwerke. Doch genau daran fehlt es in Deutschland, weshalb die Nachfrage das Angebot überstieg und die Preise in die Höhe schossen. Der tiefere Grund für das Manko ist jedoch das Versagen sowohl der Großen Koalition 2018 bis 2021 von CDU/CSU und SPD unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch der darauf folgenden nun scheidenden Ampel-Koalition. Denn beiden Konstellationen gelang es nicht, genügend insbesondere neue Gaskraftwerke zu planen und bauen zu lassen, die bei Dunkelflauten einspringen.

Rekordstrompreise wegen fehlende Gaskraftwerke

Die Folgen des Versagens für Unternehmen, die sich kurzfristig mit Strom eindecken müssen, sind bedrohlich. „Die Preisspitze“, so Dirk Howe, Geschäftsführer der Gießerei Siempelkamp in Krefeld, „hat uns hart getroffen. Wir mussten unsere Produktion um 30 Prozent runterfahren, eine Schicht kürzen und die Leute nach Hause schicken.“ Natürlich bekommen derlei Extremsituationen nur diejenigen zu spüren, die sich nicht über Langzeitverträge mit genügend Strom eingedeckt haben und sich zum hohen Tagespreis eindecken müssen, weil sie sich voll auf genügend preiswerten Strom von Solar- und Windkraftanlagen verlassen haben. Am Problem der fehlenden Gaskraftwerke ändert das jedoch nichts.

Strompreisexplosionen für Habeck unvermeidbar

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen ficht das gleichwohl eher wenig an.  „Das sind natürlich extrem hohe Preise“, so der Kanzlerkandidat der Ökopartei zu den jüngsten Preisausschlägen im kurzfristigen Stromhandel. Das lasse sich in Phasen mit wenig Sonne und Wind nicht vermeiden. Dafür würden Unternehmen im Gegenzug „auch 50 Wochen haben, in denen die Strompreise günstig sind“. Die damit verbundene Idee, in den anderen beiden Wochen fehlenden Strom über neue Leitungen aus dem Ausland zu importieren, kommt dort angesichts solcher Preissprünge allerdings überhaupt nicht gut an. So schimpfte die schwedische Energieministerin Ebba Busch auf der Plattform X, die von Deutschland verursachte „Achterbahnfahrt der Strompreise“ sei unerträglich.

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