Abfahren, abwerfen, abhauen

Es ist keine Unsitte sondern ein Umweltvergehen: Alte Autoreifen in die Landschaft zu kippen, statt sie ordnungsgemäß zu entsorgen. Landwirte wünschen sich ein härteres Durchgreifen der Polizei.

Von der Felge aufs Feld: Umweltrüpel sparen sich die Entsorgungskosten (Foto: Manfred Antranias Zimmer / pixabay)

Es ist nicht einmal teuer: 1,25 Euro bis knapp über zwei Euro pro Reifen verlangen seriöse Unternehmen, um abgefahrene Pneus ordungsgemäß zu entsorgen. Wer das nicht tut, muss je nach Bundesland mit Bußgeldern in bis zu vierstelliger Höhe rechnen. Trotzdem landen verschlissene Pneus weiterhin illegal in der Umwelt, und das fast monatlich.

200 Altreifen einfach auf den Acker

Über besonders dreiste Umweltsünder ärgern sich derzeit Bauern im westfälischen Senden. Dort haben Unbekannte rund 200 alte Reifen im Stadtteil Gettrup zwischen die Felder gekippt und sich danach vom Acker gemacht. Einer der Landwirte geht von einem gewerbsmäßigen Vergehen aus und vermutetet, dass „Billigschrauber“ die Belastung der Natur in Kauf nähmen, um die Kosten für die Entsorgung der Gemeinde und damit der Allgemeinheit aufbürden.

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Kritik an der Polizei

Offenbar macht die Polizei zumindest in diesem Fall nicht übergroße Anstalten, den Reifenrüpeln auf die Schliche zu kommen. Obwohl das Fahrzeug, von dem die schmutzige Last auf die Felder gekippt wurde, deutliche Reifenspuren hinterlassen hatte, musste sich der betroffene Landwirt nach eigenen Ausgaben von den Beamten sagen lassen: Er solle nicht hoffen, dass die Polizei Beweismittel sichere. Auf Nachfrage der Lokalpresse antwortete ein Polizeisprecher lediglich: „Das ist ein Umweltdelikt, und wir nehmen das ernst.“

Mehr: Westfälische Nachrichten

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