Plastic Bank: Wie Müll zu Geld und Einkommen wird

Plastic Bank hat 23 000 Müllsammler unter Vertrag. Sie sammeln Plastikabfälle und bekommen dafür Geld. Das kanadische Unternehmen recycelt den Müll, der zu neuen Plastikbehältern verarbeitet wird. 300 Partnerunternehmen helfen dabei.

Gesammeltes Altplastik Wie aus Müll Geld wird (Bild: Maurice Angres/Pixabay)

Der kanadische Unternehmer David Katz hat eine ebenso einfache wie geniale und nachhaltige Idee zur Geschäftsgrundlage seiner 2013 gegründeten Firma Plastic Bank gemacht: In Küstenorten von Haiti, Brasilien, Indonesien, den Philippinen und Ägypten hat er insgesamt rund 23 000 Müllsammler unter Vertrag, berichtet das Handelsblatt. Die reinigen ihre Strände von Plastikflaschen und anderen vom Meer angespülten Kunststoffabfall, bringen den Müll zu Sammelstellen und bekommen dafür Geld, mit dem sie ihr Einkommen aufstocken. Plastic Bank wiederum verkauft den Plastikabfall an Partnerunternehmen, die den Müll als Rohstoff recyceln.

Jährlich landen rund 10 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer

Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe verschmutzen jährlich rund 10 Millionen Tonnen Plastikmüll die Weltmeere. Fast drei Viertel davon versinken irgendwann, um letztlich auf dem Meeresboden zu landen. Auf dem Weg in die Tiefe schädigt der nur langsam verfallende Unrat Fische und Planzen. Katz will mit seiner Idee dabei helfen, das Problem zumindest ein klein wenig in den Griff zu bekommen. 18 000 Tonnen Plastikmüll haben seine Sammler in den vergangenen Jahren zusammengetragen. Nach Berechnungen des Handelsblatts entspricht das einer Menge von 900 Millionen Plastikflaschen, die sonst die Meere zusätzlich belastet hätten.

300 Partnerunternehmen unterstützen Plastic Bank

Rund 300 Partnerunternehmen weltweit unterstützen die Idee: Sie verwerten den Plastikmüll und lassen daraus neue Kunststoffprodukte herstellen. Darunter sind international bekannte Namen wie der IT-Konzern IBM oder der Konsumgüterhersteller SC Johnson. Auch große deutsche Unternehmen wie der Kosmetik- und Waschmittelproduzent Henkel, der Discounter Aldi oder der Großhandelskonzern Metro. Henkel etwa lässt aus den alten Plastikflaschen Behälter für seine Körperpflegeserie Nature Box fertigen.

Mehr: Handelsblatt

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