Verdacht auf Missbildungen an Kaulquappen durch Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat

Nach dem Verdacht, Glyphosat könnte Krebs erregen, haben Forscher nun die Vermutung, das Unkrautvertilgungsmittel von Bayer führe bei Kaulquappen zu Missbildungen – ein weiterer Grund für ein Verbot.

Kaulquappe: Missbildungen nach Glyphosat im Wasser (Foto: makamuki0 / pixabay)

Auf EU-Ebene steht die Entscheidung kurz bevor, ob das umstrittene Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat weiterhin erlaubt bleiben soll, obwohl es im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. In diese Phase platzt eine Untersuchung von Forschern an der Universität Ulm, wonach Glyphosat bei Kaulquappen, also Froschlarven, zu schweren Missbildungen führt. Dabei ließen die Wissenschaftler Embryonen des Südafrikanischen Krallenfroschs (Xenopus laevis) vom Eistadium an in Wasser aufwachsen, das verschiedene, nicht tödliche Dosen von Glyphosat enthielt. Das Ergebnis war erschreckend. Die Winzlinge entwickelten massive Fehlbildungen von Herz, Hirn und Nerven. Ihre Augen, Gehirne, Nerven und Schädelknorpel waren sichtbar verkleinert, die Frequenz und der Vorhof der Herzen deutlich verringert, Körperform- und -länge abnormal.

Gefahr für Amphibien?

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Die Folgen der Erkenntnisse sind weitreichend. „Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Pestizide wie glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel beim weltweiten Rückgang von Amphibienpopulationen durchaus eine tragende Rolle spielen könnten“, so das Fazit der Ulmer Forscher.

Bayer am Pranger

Glyphosat, auch bekannt als Roundup, stammt vom deutschen Bayer-Konzern in Leverkusen, der 2016 für 63 Milliarden Euroden US-Wettbewerber übenahm, der Glyphosat ursprünglich produzierte. Die Rechtsstreitigkeiten, die Bayer mit Personen in den USA hat, die sich von Glyphosat geschädigt fühlen, sind bis heute nicht endgültig beigelegt und dürften das Unternehmen einen zweistelligen Euro-Milliardenbetrag kosten.

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