Winzige Kunststoffteilchen schaffen es ins Gehirn

Biologen haben eine erschreckende Erkenntnis gemacht. Mikroplastik malträtiert nicht nur Meereslebewesen. Winzige Kunststoffteilchen gelangen sogar in Gehirngewebe und richten dort Schäden an.

Schneepflug vor dem Kölner Dom: Beim Schneeräumen gelangt Mikroplastik in die Umwelt (Foto: Superbass)

Sieben Tage lang gaben Biologen am Daegu Gyeongbuk Institut in der südkoreanischen Stadt Daegu Mäusen Wasser mit mikroskopisch keinen Kügelchen aus Polystyrol, dem Grundstoff von Styropor, zu trinken. Das Ergebnis war erschreckend: Obwohl das Gehirn eigentlich durch eine natürlich Barriere, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, gut gegen Kontaminationen geschützt ist, schafften es Polystyrolteilchen mit einem Durchmesser von zwei Tausendstel Millimeter dorthin. Nach nur wenigen Tagen konnten die Forscher das Mikroplastik im Gehirn der Mäuse nachweisen.

Absterben von Zellen

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Mikroplastik ist inzwischen extrem verbreitet und in vielen Substanzen erhalten, zum Beispiel in Zahnpasten oder Kosemetikartikeln. Beim Waschen von kunsttoffhaltigen Geweben gelangt Mikroplastik in die Umwelt, selbst beim Schneeräumen in Städten. Die Untersuchungen der Forscher zeigten, dass Mikroplastik im Gehirn zum Absterben dortiger Zellen führen kann.

Potenzielles Risiko

Nano- und Mikropartikel stehen schon länger im Verdacht, an Erkrankung des Gehirns wie Alzheimer oder Parkinson beteiligt zu sein. Bei Kindern mit einer Häufung solcher Teilchen im Gehirn wurden fehlerhafte Eiweiße nachgewiesen. “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass kleine Mikroplastik-Partikel ein potenzielles Risiko darstellen”, so die südkoreanischen Forscher.

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