Grüne Spekulanten kapern Ölkonzern Exxon Mobil

In den USA ist es Umweltaktivisten gelungen, mit ganz wenigen Aktien drei Sitze im Verwaltungsrat des US-Ölkonzerns Exxon Mobil zu erlangen und so Einfluss auf die künftige Geschäftspolitik zu nehmen.

Deutsche Exxon-Mobil-Tochter Esso: Abschied vom Greenwashing? (Foto: Werner 77 / pixabay)

Eigentlich sind Hegdefonds Urkapitalisten, die mit Aktien spekulieren und häufig auch gegen Unternehmen wetten. Beim US-Ölgiganten Exxon Mobil, dem in Deutschland der Ableger Esso gehört, ist die Lage etwas anders. Hier ist es Umweltaktivisten gelungen, drei Vetreter eines kleinen US-Hedgefonds namens Engine No. 1 in den zwölfköpfigen Verwaltungsrat zu wählen, in dem das Topmanagement und Aufsichtsräte über das Geschäftsgebaren von Exxon Mobil wachen. Auf diese Weise soll der Ölkonzern klimafreundlicher werden.

0,02 Prozent der Exxon-Mobil-Aktien reichten

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Exxon Mobil wird seit Jahren von Umweltschützern kritisiert, weil das Unternehmen seine klimaschädlichen Aktivitäten grün tarne, sprich: Greenwashing betreibe, und die Verpestung der Luft durch die Verbrennung durch Benzin systematisch den Verbrauchern in die Schuhe zu schieben versuche. Offenbar reicht es vielen Aktionären inzwischen und sie haben dem erst vor einem Jahr gegründeten Mini-Hedgefonds ihre Stimme gegeben, obwohl dieser nur 0,02 Prozent der Exxon-Mobil-Aktien besitzt.

Aus Angst vor weniger Profit

Der Fall Exxon Mobil zeigt, dass es offenbar immer mehr Anlegern mulmig wird, ihr Geld in Aktien von Unternehmen zu stecken, die durch den Klimawandel und den politischen Druck in die Bredouille geraten und deren Papiere deshalb an Wert verlieren könnten. Denn diese dürften früher oder später wie auch die Anteilsscheine an Kohleproduzenten als sogenannte Stranded Assets gelten, das sind von Risiken bedrohte Vermögenswerte, in diesem Fall durch den Klimawandel und dessen Folgen. Für Großanleger wie Pensionskassen oder den US-Vermögensverwaltungsriesen Blackrock, die auf Dividenden und Kurssteigerungen angewiesen sind, sind deshalb Aktivitäten wichtig, die Konzerne wie Exxon Mobil auf einen klimafreundlichen, mithin weniger risikoreichen Kurs bringen.

Mehr: ntv

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