Klimawandel kostet den reichen Ländern des Nordens Billionen

Ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) der Vereinten Nationen weist nach, dass sich die Schäden durch extreme Wetterereignisse in den vergangenen 50 Jahren versiebenfacht haben. Die größten Schäden fallen dabei in den industrialisierten Ländern des Nordens an.

Überschwemmung Klimakosten expoldieren (jsptoa/Pixabay)

So waren sechs der teuersten zehn Naturereignisse während der vergangenen fünfzig Jahre Unwetter in den Vereinigten Staaten: Andrew im Jahr 1992, Katrina 2005, Sandy 2012 sowie Harvey, Irma und Maria in 2017. Der soeben überstandene Wirbelsturm Ida, so die Einschätzung von WMO-Chef Petteri Taalas, könnte möglicherweise noch teurer werden als die bislang teuerste Katastrophe, Katrina. Der Sturm setzte vor 16 Jahren New Orleans unter Wasser. 1,3 Millionen Menschen verloren damals ihr Zuhause. Ida zerstörte in den vergangen Tagen weite Teile des Stromnetzes vor allem in Lousiana. Seitdem liegt der größte Ölhafen der Vereinigten Staaten lahm.

Weltweit kostet der Klimawandel 200 Millionen Dollar – im Durchschnitt jeden Tag! Im vergangenen Jahrzehnt stiegen die täglichen Kosten sogar auf 383 Millionen Dollar. Taalas warnt davor, dass sich die extremen Wetterereignisse noch häufen. Die linke Tageszeitung TAZ zitiert den WMO-Chef: „Der Schlüssel zum menschlichen Wohlergehen ist es, den Klimawandel zu bremsen. Aber wir müssen uns auch an ihn anpassen.“

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Norden nur bei den Kosten benachteiligt

Die größten Schäden fallen zwar im Norden an – allerdings nur in finanzieller Hinsicht. Wenn tausende teure SUV in Texas oder Lousiana unter Wasser stehen, sind die finanziellen Schäden höher als in armen Regionen, in denen nur wenige Menschen ein Auto besitzen. Beziehe man die Schäden auf das Bruttosozialprodukt, sei der Norden nicht stärker von Kosten betroffen, sagt die Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Katastrophenfürsorge, Mami Mizutori. Die Japanerin weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass allein 2020 über 30 Millionen Menschen durch extremes Wetter ihren Wohnort aufgeben mussten. Damit übersteige die Zahl der Klimaflüchtlinge die Zahl der Menschen, die wegen gewaltsamer Auseinandersetzungen fliehen müssten.

Mehr: TAZ

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