Software-Tool soll CO2-Fußabdruck messen

Politischer Druck sorgt für Innovationen: Ein Münchner Start-up hat über eine Million Euro erhalten, um ein Software-Tool zu entwickeln, mit dem Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck messen können, wie es die EU verlangt.

Dem CO2-Ausstoß auf der Spur: Münchner Start-up Tanso (Foto: Tanso)

Von 2023 an ist so weit. Dann zwingt die EU alle europäischen Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten zu messen, wie groß ihre CO2-Emissionen sind. Die Vorschrift heißt Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz: CSRD. Wie die Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck ermitteln, dürfen sie selbst entscheiden. Für diesen Zweck will das Müncher Start-up Tanson bis Ende nächsten Jahres ein Software-Tool entwickeln, das sämtliche CO2-Emissionen in einem Betrieb automatisch erfasst und zu einem Gesamtwert bündelt.

System liefert Einsparmöglichkeiten

CSRD ist Teil der Bemühungen der EU, die sogenannte Enviromental Social Governance der Unternehmen, kurz: ESG, publik zu machen. Gemeint ist damit, dass die Unternehmen offen legen müssen, wie sie mit der Umwelt und den Beschäftigten umgehen. Um mit der angekündtigten Software von Tanson ein realistisches Bild des CO-Ausstoßes zu zeichnen, müssen die Betriebe dem Computerprogramm riesige Datenmengen liefern, zum Beispiel über Arbeitsabläufe, Reisetätigkeit, Strom-, Energie- und Materialverbrauch. Entscheidender Effekt: Dadurch erfährt das Management gleichzeitig, wo sich Einsparungen erzielen lassen.

1,6 Millionen Euro von bekannten Investoren

Die drei Gründer und eine Gründerin, allesamt Mitte 20, haben sich im Studium kennebgelernt und Tanson im vergangenen August aus der Taufe gehoben. Wie heiß die Geschäftsidee ist, zeigte sich schon einen Monat später. Mitte September erhielten die Vier in der allerersten Finanzierungsrunde gleich 1,6 Millionen Euro. Zu den Geldgebern zählten der Münchner Frühphaseninvestor UVC Partners, der auch in das Fernbusunternehmen Flixbus investierte, Picus Capital, hinter dem mit Alexander Samwer einer der Gründer der Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet steht, und Possible Ventures aus London, das unter anderem in das mehrfach ausgezeichnete Start-up Yuri im schwäbischen Meckenbeuren investiert hat, das an der Nutzung der Schwerelosigkeit arbeitet.

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