Wie Verbraucher mit Klimaschutz sparen

Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze. Würden Verbraucher ihre Pläne bei Strom, Heizung und Mobilität umsetzen, wäre nicht nur dem Klima geholfen, sondern würde auch der Geldbeutel geschont. Ein grünes Hauskraftwerk ist eine Alternative.

Wasserstoffflaschen für die Rückverstromung in Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben
Wasserstofftanks für die grüne Selbstversorgung Den Sonnenstrom für den Winter konservieren Bild: HPS

Gerade erst musste der neue grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kleinlaut eingestehen, dass auch die seit kurzem amtierende Ampelregierung das deutsche Klimaziel im kommenden Jahr erneut verfehlen wird. Da wecken die Absichten der Bundesbürger zarte Hoffnung, sie könnten den Regierenden zur Seite springen.

Befragung von 30 000 Verbrauchern

Das legt jedenfalls eine Analyse des Berliner Beratungsunternehmens Energy Brainpool auf Basis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter bis zu 30 000 Verbrauchern nahe. Auftraggeber war der Essener Energiekonzern Eon.

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Befragt wurden die Konsumenten nach ihren Klimaschutzplänen für das neue Jahr. Das Ergebnis: Würden sie ihre guten Vorsätze verwirklichen, könnte Deutschland 2022 mehr als elf Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) vermeiden – durch Umstieg auf Ökostrom und klimaschonende Heizungen sowie die Anschaffung von Elektroautos. Die Einsparung übertrifft den jährlichen CO2-Ausstoß von Großstädten wie München oder Köln.

Bonus fürs Klima

Der Bonus fürs Klima wird erreicht, obwohl prozentual gesehen relativ wenige Befragte auf Grün umschalten wollen. Am ambitioniertesten zeigen sich die Deutschen noch in Sachen warmer Stube. Immerhin fast ein Viertel gab an, 2022 sauberer heizen zu wollen. Der Einbau zum Beispiel einer Wärmepumpe anstelle einer Ölheizung könnte laut Brainpool 5,3 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Ganzjahres-Stromspeicher für die Energieautarkie

Die Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Erdöl werden zahlreicher. Ein Solar-Wasserstoff-Hauskraftwerk des Berliner Unternehmens HPS Home Power Solutions verheißt Käufern sogar die CO2-freie Energieautarkie.

Das System spaltet Wasser mithilfe überschüssigen Solarstroms vom heimischen Dach per Elektrolyse in Sauer- und Wasserstoff auf. Der wird in Tanks für den Winter eingelagert. Eine Brennstoffzelle wandelt ihn in Elektrizität und Wärme um. Ein gerade vorgestellter Ganzjahres-Stromspeicher namens Multi-picea kann bis zu 15 000 Kilowattstunden Solarstrom vorhalten. Er eignet sich damit erstmals auch für die Energieversorgung von Mehrfamilienhäusern und kleinen Gewerbebetrieben.

Grüne Alternativen federn CO2-Preise ab

In punkto Strom und Mobilität fällt das Engagement der Haushalte deutlich zurück. Lediglich 6,1 Prozent wollen in einen hundertprozentigen Ökostromtarif wechseln; 5,7 Prozent erwägen den Kauf eines Steckerfahrzeugs.

Doch schon allein unter finanziellen Aspekten sollten die unwilligen Haushalte ihre Zurückhaltung noch einmal überdenken. Denn klar ist: Im neuen Jahr steigt der CO2-Preis auf jede emittierte Tonne erneut – von 25 auf 30 Euro. Für die Energiepreise bedeutet das: Heizöl etwa wird um rund 1,5 Cent je Liter teurer, Erdgas um 0,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

Gigantischer Preissprung beim Strom

Das ist noch gar nichts im Vergleich zur Entwicklung der Stromtarife. Für Neukunden der Kölner Rheinenergie beispielsweise springt der Preis für eine kWh zu Jahresbeginn um mehr als 100 Prozent von 29 auf 72 Cent. Bei anderen Versorgern sieht es kaum anders aus. Sie rechtfertigen die Preisexplosion mit ihren drastisch gestiegenen Großmarktpreisen. Zahlten sie im November 2020 noch 39 Euro für 1000 kWh, waren es ein Jahr später schon 176. Euro.

Hält das Tempo an, verwandeln sich emissionsfreie Energietechnologien um so stärker immer mehr in einen Sparstrumpf.

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Von Dieter Dürand

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