Wir bleiben, wie wir sind – Gesetze verhindern Modernisierung

Neue Windräder produzieren bis zu zehnmal mehr Strom als alte und sind oftmals leiser. Trotzdem zwingt die Rechtslage die Windmüller häufig zum Weiterbetrieb der Altanlagen – oder zur Aufgabe des Standorts.

Aus alt mach neu - für Windmüller oft nur ein schöner Traum
Aus alt mach neu – für viele Windmüller nur ein schöner Traum (Karl Dichtler/Pixelio)

Größte Hürde für das sogenannte Repowering, also den Ersatz von unwirtschaftlichen Altanlagen durch neue, ist die zwischenzeitliche Änderung der Gesetzeslage. Für die Umstellung der bundesdeutschen Energieversorgung auf nachhaltige Quellen ist es jedoch unabdingbar, einen Großteil der Windparks durch Neuanlagen zu ersetzen. Eine Studie des Windenergie-Beraters Deutsche WindGuard, die vor wenigen Tagen erschienen ist, weist nach, dass sich die Energieerzeugung in den kommenden zehn Jahren auf über 200 Terrawattstunden verdoppeln könnte, wenn etwa 40 Prozent der rund 30000 Energieanlagen an Land erneuert würden.

Für viele Windradbetreiber ist die Blockade durch die Gesetzeslage eine wirtschaftliche Katastrophe. Die Förderung der alten Anlagen läuft nach zwanzig Jahren aus, weil sich dann – so die Einschätzung der Politik – die Anlagen selbst tragen sollten. Dies ist aber häufig nur möglich, wenn die Energieleistung deutlich ansteigt. Bleibt die Genehmigung zum Repowering wegen der Gesetzeslage aus, ist der wirtschaftliche Betrieb vielfach nicht mehr möglich. Für Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist es daher “unverständlich, warum eine 20 Jahre alte Anlage an einem Standort weiter betrieben werden darf, sie aber nicht durch eine effizientere und umweltschonendere ersetzt werden darf”.  

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Der Verband forderte in einem Papier, dass er dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, zukommen ließ, die gesetzlichen Bestimmungen zum Repowering entsprechend anzupassen. “Während andernorts schlechte Windbedingungen oder Anwohnerproteste den Bau neuer Anlagen verhindern, haben wir hier Standorte, die gute Windverhältnisse haben und von den Anwohnern akzeptiert sind”, erklärte BDEW-Chefin Andreae. “Wir verschenken große Potenziale, wenn wir diese Standorte nicht weiter nutzen.”

Mehr: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Deutsche Windguard