Photovoltaik – Globale Verdreifachung innerhalb von nur drei Jahren

Trotz der fossilen Gegenrevolution in den USA und der Träume von einer Atomkraft-Renaissance: Die Welt ist auf dem Weg zur Energiewende. Die nachhaltigen Energien toppen alle Rekorde. Ganz vorn dabei ist die Photovoltaik.

Dorf mit Solardächern Vormarsch der Photovoltaik nicht aufzuhalten (Rudolpho Duba/Pixelio.de)
Dorf mit Solardächern Vormarsch der Photovoltaik nicht aufzuhalten (Rudolpho Duba/Pixelio.de)

Mit Abstand ist die Solarenergie die treibende Kraft bei der Energiewende. Im vergangenen Jahr lieferte die Solarenergie weltweit 474 Terawattstunden Strom mehr als 2023. Das entspricht etwa dem gesamten Stromverbrauch Deutschlands. Der Zuwachs betrug rund 29 Prozent. Die Solarenergie ist seit zwanzig Jahren die am stärksten wachsende Stromquelle. Allein in den vergangenen drei Jahren verdoppelte sich die Stromerzeugung aus Solaranlagen. Weltweit lieferten sie rund 2132 Terawattstunden. Das entspricht 6,9 Prozent der gesamten weltweit erzeugten elektrischen Energie.

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Photovoltaik treibt Energiewende

Die Zahlen stammen aus dem jüngsten Ember-Bericht. Der Thinktank für nachhaltige Energien gibt jedes Jahr einen Überblick über die weltweite Stromerzeugung. „Solarenergie ist zum Motor der globalen Energiewende geworden“, sagt Phil MacDonald, Geschäftsführer von Ember. „In Kombination mit Batteriespeichern wird Solarenergie zu einer unaufhaltsamen Kraft.“

Auch die Windkraft legte zu, allerdings nur um 7,8 Prozent auf 2494 Terawattstunden. Sie deckt damit 8,1 Prozent der weltweiten Stromnachfrage. Hingegen stagnierte der Anteil der Wasserkraft bei 14 Prozent. Sie bleibt damit weltweit die wichtigste nachhaltige Energiequelle. Gleich blieb auch der Anteil der Kernkraft mit neun Prozent. Zur Jahrtausendwende betrug deren Anteil noch 16,6 Prozent.

Weltweite Stromerzeugung Solar und Wind treiben Energiewende (Ember)

Dem Ember-Bericht zufolge nimmt der Anteil der nachhaltigen Energien seit der Jahrtausendwende stetig zu. Lag der Anteil von Solar-, Bio- und Windenergie vor zehn Jahren noch bei sechs Prozent, stieg er bis 2024 auf immerhin 17,3 Prozent. Wasserkraft und sonstige nachhaltige Quellen eingerechnet, stammten 32 Prozent der elektrischen Energie aus Erneuerbaren. Nicht fossile, kohlenstoffarme Quellen – also Erneuerbare plus Atomkraft – lieferten 41 Prozent des weltweiten Stroms. Zum ersten Mal seit den Vierzigerjahren überschreitet der Stromanteil aus kohlenstoffarmen Quellen damit die 40-Prozent-Marke. Seinerzeit wurde viel Strom aus Wasserkraft gewonnen.

Fossile Ära geht zu Ende

Allerdings stieg der absolute Verbrauch von Strom aus fossilen Quellen geringfügig um 1,4 Prozent. Denn der Gesamtverbrauch war im vergangenen Jahr – auch wegen diverser Hitzewellen – um vier Prozent nach oben gegangen. Die Hitzewellen waren die Ursache für ein Fünftel des Anstiegs. Ohne die heißen Tage wäre die Stromproduktion aus Kohle und Gas nur um 0,2 Prozent gestiegen. Die kohlenstoffarme Stromerzeugung hätte folglich 96 Prozent des Nachfragewachstums decken können.

Fossile schrumpfen Anteile der Stromquellen in Prozent (Ember)

Die Ember-Experten gehen davon aus, dass auch in den kommenden Jahren die Zunahme der sauberen Energieerzeugung die steigende Nachfrage übertreffen wird. Das erwartete Wachstum der kohlenstoffarmen Stromerzeugung würde ausreichen, um eine Steigerung der Nachfrage von 4,1 Prozent bis 2030 zu decken. Das Wachstum des Strommarktes dürfte jedoch unter dieser Schwelle liegen. Dazu MacDonald: „Die Ära des fossilen Wachstums neigt sich dem Ende zu, selbst in einer Welt mit schnell steigender Nachfrage.“

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