Potenzial für Carsharing und Fahrgemeinschaften

Gemessen an der heutigen Gesetzgebung haben alternative Mobilitätskonzepte wie Carsharing und Fahrgemeinschaften, auch Ridepooling genannt, eine große Zukunft – erst recht, wenn die Politik mehr dafür täte.

Carsharing-Parkplatz: Mobilität abhängig von künftiger Gesetzgebung (Foto: kenny 2332 /pixabay)

Kein Auto kaufen, sondern ein Fahrzeug eines Anbieter gemeinsam mit anderen Leuten gegen Bezahlung nutzen; oder das Auto an der Straßenbahnhaltestelle parken und mit mehreren in nur einem Fahrzeug weiterfahren: Carsharing und die Bildung von Fahrgemeinschaften, auch Ridepooling genannt, hat eine große Zukunft. Unter heutigen Bedingungen wie Abgaben, Förderung und Umweltkosten ist bis 2030 mit einem Wachstum von 32 Prozent beim Carsharing zu rechnen. Bei der Bildung von Fahrgemeinschaften beziehungsweise beim Ridepooling ist das Potzenzial noch viel größer. Hier ist in Metropolregionen mit einer Verdreifachung zu rechnen, in ländlichen Regionen sogar mit einer Verzwanzigfachung. Zu diesem Ergebnis kommen Modellrechnungen des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe.

Verdopplung bis Verzwanzigfachung

Allerdings ist laut dem ISI noch viel mehr drin für derartige alternative Mobilitätskonzepte, zumal die Carsharing-Anbieter weiter um die Wirtschaflichkeit ringen. Mit politischen Maßnahmen wie günstigeren Nutzungstarifen ließe sich das Carsharing nämlich sogar verdoppeln bis verdreichfachen. Zwar sinkt bei gleicher Mobilität dadurch nicht unbedingt der CO2-Ausstoß, allerdings benötigt der Autoverkehr dank der geringeren Zahl an Fahrzeugen dann weniger Platz etwa in den Städten. Jedenfalls könnten durch weiter gehende politische Maßnahmen, so das ISI, die Ausweitung solcher Sharing-Modelle forciert und der CO2-Ausstoß gegenüber heute bis 2030 um rund 17 Prozent reduziert werden.

Höherer CO2-Preis oder höhere Gebühren

Welche Maßnahmen dies sein könnnten, hat das ISI in den Modellrechnung klar herausgestellt. Am wirkungsvollsten wären höhere Preise für die Umweltnutzung. Hierzu zähle in erster Linie ein CO2-Preis deutlich über dem aktuell diskutierten Zielwert von 65 Euro je Tonne. Würde darauf verzichtet, müssten stringentere Gebühren für die Nutzung privater Pkw erhoben werden, zum Beispiel höhere Parkgebühren oder City-Mauten – von denen Sharing-Dienste ausgenommen würden.

Mehr: idw

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